Städtebau
Der besondere Standort an der südwestlichen Grundstücksspitze des Kirchgeländes fordert ein architektonisches Ecksignal. Gleichzeitig verlangt die inhomogene Umgebungsbebauung - 6geschossiger Neubau und Eigenheimsiedlung - als Antwort eine betont ruhige und klare Architekturform, um Identität zu stiften. So hat sich im Entwurfsprozess wie selbstverständlich die diagonal-dynamische, gleichfalls ruhig-stabile Bauform des Gemeindehauses herausgebildet, deren kompositorische Energie in den Umgebungsraum ausstrahlen möchte. Ihre Grundfiguration basiert auf dem Quadrat mit seinem geometrisch-spirituellen Grundwert.
Architektur
Die Architektursprache ist bewusst unkonventionell geprägt, aber nicht modisch. Die Entwurfsidee könnte - mit maritimem Bezug - ARCHE lauten; mit neuen architektonischen Mitteln interpretiert als "Schiff, das sich Gemeinde nennt". Das Gemeindehaus ist kompakt und damit energetisch optimiert ausgebildet, damit wird ein Minimum an Baufläche und ein Maximum an nutzbarem Freiraum erzielt. Die ansteigende Diagonalachse markiert das gestalterische Rückgrat des Gemeindehauses. Der Eingangspunkt am unteren Achsenbeginn signalisiert dem Besucher eine deutliche Einladungsgeste Richtung Kastanienallee und verknüpft die aufeinander folgenden Raumelemente Gemeindegarten, Pastorenwohnung, Friedhofsgelände, historische Kirche. Die Oberfläche der Außenhülle - leuchtend eingefärbtes Holz als natürlicher "lebendiger" Baustoff - entwickelt eine Materialsprache, die das Besondere des Hauses kennzeichnet.