Fakultät für Konservierung und Restauration — Det Kongelige Akademi København

Dänemark


55.6815600 12.6035460 Dänemark
Diese Objektpräsentation und die dazugehörenden Fotos wurden der Heinze GmbH im Rahmen des Heinze ArchitektenAWARDs 2023 zur Dokumentation beispielhafter Architektur zur Verfügung gestellt.

Objektkategorie

Bildungsbauten

Objektart

Hochschulen

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Datum der Fertigstellung

03.2023

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Nutzfläche
4.880 m²

Tragwerkskonstruktion

Sonstige

OBJEKTBESCHREIBUNG 
Die Entwicklung der Konservierung, Restauration und des Denkmalschutzes stammt in Dänemark aus der Zeit der absoluten Monarchie Ende des 18. Jahrhunderts zur Pflege und Erhaltung königlicher Sammlungen. Spezialisierte Handwerker, Künstler und Architekten sorgten für die Instandhaltung von Gemälden, Kunstobjekten und repräsentative Gebäude des Reiches. Erst die Einrichtung öffentlicher Sammlungen und Museen führte zu einer Wertschätzung und Bewusstseinssteigerung in der Gesellschaft, aus der in der Royal Painting Collection die erste Restauratorenausbildungsstätte in den 1820er Jahren entstand. Es folgte 1972 die erste Gründung einer unabhängigen Schule in den Esplanaden 34, wo sie auch noch heute angesiedelt ist. 2011 wurde der Zusammenschluss mit der School of Architecture und der School of Design vollzogen und gibt dem Studiengang neue Optionen der kulturellen Wirksamkeit. Eine starke Kollaboration zwischen den Studiengängen sollen der Wissenserweiterung als Basis dienen und eine prägende Erscheinung in der Öffentlichkeit generieren, die der Förderung des Bewusstseins für Kulturgeschichte beiträgt. Diesem Gemeinschaftsgedanken liegt auch die Verlegung der School of Conservation aus der Kopenhagener Innenstadt an den zentralen Hauptcampus auf dem Fredericksholmen zugrunde.
Mit der Verlegung des Studienganges ergibt sich nicht nur für die Akademie, sondern für das ganze Quartier eine neue Chance. Programmatisch gliedert sich die Ergänzung in drei Funktionen an drei Standorten. Die Akademie wird mit der Unterbringung der Fakultät in einem Neubau ergänzt. An der östlichen Wasserkante der Insel wird der letzte ungenutzte Kanonenbootschuppen für einen neuen Arbeits- und Lebensraum für Studierende aller Hochschulen umgebaut. Das dritte Bauwerk aktiviert einen Platz mit zentralem, neuen Hochpunkt entlang der Hauptverkehrsachse zur Möglichkeit der kollektiven Präsentation nach Außen und beherbergt ein unterirdisches Archiv. Alle Gebäude passen sich ihrer direkten Umgebung an, kommunizieren untereinander als Ensemble und ergänzen auch als charakterstarke Bausteine die heterogene Typologie des gesamten Holmen. Die einfache Konstruktion des Bestandsbaus eröffnet im Inneren einen großen fließenden Raum, der durch die vertikale Dominanz der Stützen geprägt ist und durch die Reihung der Rahmen mit der Ausrichtung auf das Wasser subtil unterteilt wird. Dieser Eindruck zieht sich in den neuen Gebäuden fort und bildet als außenliegende Stützenreihe mit den Deckenplatten und externer Aussteifung die statische Grundlage. Innenräumlich bleibt ein fließender Raumeindruck vorhanden, der funktionsgerecht mit unterschiedlichen Elementen zoniert wird und auf die unterschiedlichen Anforderungen reagiert. Das ausdrucksprägende Dach wird mit dem gleichen Material und angepassten Neigungswinkeln in neuen großformatigen Fassadentafeln referenziert, lässt eine einheitliche Lesbarkeit zwischen den Objekten erkennen und ist für eine kontextgerechte Atmosphäre verantwortlich.
BESCHREIBUNG DER BESONDERHEITEN 
Die prägenden Elemente des bestehenden Kanonenbootschuppens sind mit seiner diagonalen Aussteifung an der Fassade und den Stützen der Holzrahmen typologisch in der neuen Fakultät wieder aufgenommen worden und bilden zusammen mit dem Deckentragwerk die statische Grundstruktur. Zudem referenziert die externe Aussteifung die typische dänische Langhausarchitektur aus der Wikingerzeit um dem historischen Thema des Studiengangens auch in architektonischer Weise gerecht zu werden. Zur funktionalen Zonierung des fließenden Raumes verlaufen massive vertikale Schächte durch das Gebäude, sodass die flexiblen Raumzonen individuell versorgt werden können. Sie bilden mit der Grundstruktur ein robustes Konstrukt, das ein hohes Maß an Vielfältigkeit, Variabilität und Dauerhaftigkeit bietet und eine mögliche Anpassungsfähigkeit in der Zukunft gewährleistet.
Im Ausdruck baut der Fakultätsbau mit der diagonalen Aussteifung außen einen klaren Bezug zum Studierendenhaus auf, bei dem auch das heruntergezogene Dach als flächiges externes Fassadenelement Wiedererkennungswert besitzt. Die geschlossene Wirkung mit einer abstrahierten klassischen Zweiteilung in Fassade und Dach passt sich seiner direkten Umgebungsbebauung an. Dabei ist eine insgesamt einfache Lesbarkeit als additive Konstruktion wichtig und spielt auf die des Rahmenbaus im Schuppen an und lässt die eigenartige Struktur greifbar wirken. Diese Eigenart führt im Ursprung auf den Studiengang und den damit verbunden Werten zurück: kulturelle und soziale Verantwortung, Handwerk und Theorie im Umgang mit einzigartigen historischen Objekten fordern eine besondere Umgebung und intime Atmosphäre. Den Studierenden soll mit der Reihung von Transitzonen und Raumübergängen die Möglichkeit gegeben werden, sich aus einer dynamischen Umgebung auf die Importanz der Informationen und Geschichte einzulassen und unter der flächigen Fassade in einem geschützten, familiären Kontext zu lernen und zu arbeiten.

WEITERE DOKUMENTE ZUM OBJEKT

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