Das Seitengebäude, als Werkstatt gebaut und genutzt, ist von minderer Qualität und steht nicht unter Denkmalschutz. Aufgrund dieser verschiedenen baulichen Qualitäten der beiden Gebäude wurde die Baumaßnahme in Umfang und Art der Veränderungen entsprechend unterschiedlich ausgeführt. Das Hauptgebäude ist in seiner Grundstruktur im Wesentlichen unverändert geblieben, wurde jedoch grundlegend nach Denkmalkriterien umgebaut und saniert. Die Geschoss- und Grundriss-Struktur blieb dabei erhalten.
Das Hinterhaus befand sich in einem wesentlich desolateren und einfacheren Zustand. Des Weiteren dominierte eine sechsgeschossige, hohe Brandwand des Nachbargebäudes den gesamten hinteren Grundstücksbereich. Auf dieser Grundlage haben wir ein Planungskonzept entwickelt, das den Erhalt des Kellers und des Erdgeschosses vorsieht und diese als Basis für einen neuen, eigenständigen Baukörper mit zeitgemäßer Architektursprache verwendet. In der Überlagerung der neuen und alten Gebäudeteile in direktem Anschluss an das denkmalgeschützte Vorderhaus entsteht ein spannungsreiches Mit- und Nebeneinander.
Konzeptionell sind pro Geschoss jeweils 1-2-Zimmer-Apartments ausgeführt, mit integriertem Duschbad und Koch-/Abstell-/Garderobenelement. Aus den erforderlichen Abstandsflächen zu den Nachbargrundstücken ergeben sich jeweils pro Geschoss verschiedene Terrassenlösungen. Der Rahmen der Fassade fasst diese unterschiedlich notwendigen Lösungen zu einem einheitlichen Gesamtkonzept zusammen.
Die Materialität außen wird im Erdgeschoss durch den roten Buntsandstein mit anthrazitfarbenen Metallfaltläden sowie dem verglasten Windfangbereich geprägt. In den Obergeschossen durch den geputzten, erdfarbenen Rahmen über alle Geschosse sowie die durchgehenden, ebenfalls anthrazitfarbenen Fassaden und Geländerelemente. Im Innenbereich sind alle Bodenflächen und die Duschbäder einheitlich mit spaltrauem Schiefer gestaltet. Die Wände sind weiß geputzt und gestrichen, die Decken in Sichtbeton mit rauer Brettschalung.