Der Eingang zu diesem Ortsteilzentrum wird durch das denkmalgeschützte alte Lehrerhaus markiert, ein vertikal gegliedertes Klinkerbauwerk an der Widdeshovener Straße. Von diesem Punkt aus entwickelte sich jedoch eine unvollständige, stadträumliche Situation, der die Fassung an der Ostseite fehlte.
Das neue Feuerwehrgerätehaus ergänzt diesen Stadtraum nun sinnvoll, optimiert zudem die funktionale Zuordnung in Teilbereichen und unterstreicht die besondere atmosphärische und urbane Qualität des Ortes.
Ziel war es, bestehende Nutzungen zu stärken und neue gesellschaftliche Aktivitäten zu initiieren, die langfristig die Lebens- und Aufenthaltsqualität auch in diesem Teil der Gemeinde für die nachfolgenden Generationen verbessern.
Das neue Feuerwehrgerätehaus vervollständigt mit seinen zwei Baukörpern, einem Sozialgebäude und einer Fahrzeughalle, die vorhandene stadträumliche Situation. Das linear konzipierte Sozialgebäude erfüllt hier zwei wichtige städtebauliche Funktionen. Es gibt dem Platz auf der Ostseite seine notwendige räumliche Fassung und trennt andererseits die Alarmausfahrt der Fahrzeughalle, die auf der Westseite von der Widdeshovener Straße angeordnet ist, von den öffentlichen Nutzungen. So werden funktionale Konflikte vermieden und das Sozial-kulturelle Zentrum erhält einen dreiseitgen geschützten Innenhof.
Die neuen Baukörper sind in Materialwahl und Formgebung zurückhaltend und zugleich selbstbewusst gewählt. Anthrazitfarbene Putzflächen setzen sich deutlich vom weiß verputzten Gebäudebestand ab. Die rot eingefärbten, transluzenten Fassaden der Fahrzeughalle deuten auf die besondere Nutzung durch die Feuerwehr hin.
Das neue Bauwerk nimmt in vielerlei Hinsicht Bezug auf das Charakteristische des Ortes. Es integriert sich in die vorwiegend eingeschossige vorhandene Bausubstanz und setzt aber dennoch einen selbstbewussten zeitgemäßen Akzent. Durch seine Eingeschossigkeit bildet es einen bewussten Kontrapunkt zum denkmalgeschützten, mehrgeschossigen Klinkerbauwerk des alten Lehrerhauses, das durch seine Lage und Höhenentwicklung die ortsprägende Dominate bleibt. So entsteht aus der Vielfalt der einzelnen Gebäude eine harmonische architektonische Einheit.
Das Feuerwehrgerätehaus erhielt 2010 vom BDA eine Anerkennung in der Rubrik „Auszeichnung guter Bauten“.