Ein offenes Foyer mit einem kleinen Ausstellungsbereich verbindet die Zugangsseite mit dem Hof und dem bestehenden Verwaltungsgebäude. Im Erdgeschoss ist außerdem die Servicestelle mit einem Wartebereich für Fahrer untergebracht. Um einen zentralen Erschließungskern sind in den drei Obergeschossen Büroflächen mit Besprechungsräumen angeordnet. Die Geschäftsleitung und ein Konferenzbereich mit einer kleinen Lounge für informelle Besprechungen befinden sich auf der obersten Ebene. Dort bietet der vergleichsweise kleine Baukörper einen spektakulären Rundblick über das Firmengelände und darüber hinaus in die hügelige Kulturlandschaft der bayerisch-österreichischen Grenzregion.
Als Sonnenschutz befindet sich auf Abstand zur Glasfassade eine Vorfassade aus schwenkbaren Großlamellen. In Abhängigkeit des Sonnenstands und der Witterungsverhältnisse wird die Lamellenstellung übergeordnet zentral gesteuert. Die Lamellen aus gekantenten Lochblechen bieten auch in geschlossenen Zustand Ausblick. Die Lochung ist so gewählt, dass der erforderliche g-Wert des Fassadenaufbaus bei größtmöglicher Durchlässigkeit erreicht wird und optische Störungen ähnlich dem Moiré-Effekt reduziert werden.
Von innen wirkt die Vorfassade in geschlossenem Zustand wie eine Filter, der während der Produktionszeiten die Büroflächen vom umgebenden Fahrverkehr abschirmt. Von außen betrachtet hat die Vorfassade bestimmenden Einfluss auf das Erscheinungsbild des Gebäudes. Die Lamellen nehmen Bezug auf die vorhandenen, liegenden Formate der Gasbetonwandelemente der Fertigungshallen, überspielen die Geschossigkeit des Gebäudes und passen es dem Maßstab der Umgebung an.
Der Verlauf der Sonne und die Lichtverhältnisse haben gestaltprägende Veränderungen der Gebäudehülle zur Folge. Indem sich die Lamellen öffnen, ändert sich die glatte und opak Oberfläche des Kubus in eine halbdurchlässige Struktur. Mit einsetzender Dämmerung tritt eine weitere Veränderung ein. Während tagsüber bei Helligkeit das Lochblech geschlossen wirkt und kaum Einblicke zulässt, wird es abends aufgrund der Vollverglasung und der inneren Beleuchtung zunehmend transparent. Die Hülle des geschlossenen Kubus löst sich optisch auf und legt die Struktur des Gebäudes offen.
Die Beheizung und Kühlung der Büroräume erfolgt mittels Betonkernaktivierung und einem thermisch aktiven Hohlraumboden. Zur Reduzierung von Lüftungswärmeverlusten und Sicherstellung des notwendige Luftwechsels verfügt das Gebäude über eine zentrale Lüftung mit Wärmerückgewinnung. Die Klimatisierung erfolgt ausnahmslos über thermisch aktivierte Flächen in Decken und Böden. Damit lassen sich Ansprüche von wirtschaftlichem Betrieb und Architektur des Baukörpers vereinbaren und die ökonomischen und ökologischen Forderungen an einen zukunftsorientierten Verwaltungsbau beispielhaft erfüllen.