Fliessende Grünräume - Wohnquartier Elisabeth-Selbert-Straße

Elisabeth Selbert Straße 9, 11, 27, 29, 31, 33, 45473 Mülheim an der Ruhr

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Druschke Architektur | BDA, im Entwurf mit B. Grosser


51.4403037 6.8972634 Elisabeth Selbert Straße 9, 11, 27, 29, 31, 33, 45473 Mülheim an der Ruhr
Diese Objektpräsentation und die dazugehörenden Fotos wurden der Heinze GmbH im Rahmen des Heinze ArchitektenAWARDs 2025 zur Dokumentation beispielhafter Architektur zur Verfügung gestellt.

Objektkategorie

Wohnungsbauten

Objektart

Mehrfamilienhäuser

Art der Baumaßnahme

Neubau

Datum der Fertigstellung

08.2024

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt
40.710 m³
Wohnfläche
5.970 m²
Grundstücksgröße
13.040 m²
Grundstücksgröße
10.583 m²

Kosten

Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
6.400.000 €
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
26.070.000 €

Verwendete Heizenergie

Primär
Solarthermie
Sekundär
Fernwärme

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
25 kWh/(m²a)

Energiestandard

KfW-Effizienzhaus 55

Tragwerkskonstruktion

Kalksandstein

OBJEKTBESCHREIBUNG 
Die Analyse der vorhandenen Substanz offenbarte früh die begrenzte Zukunftsfähigkeit des Bestands:​ Drei Gebäude wurden rückgebaut, während drei andere – in wirtschaftlich vertretbarem Zustand – erhalten und in das neue Konzept integriert wurden. Eine ursprünglich angedachte Holzleichtbau-Aufstockung auf den Bestandszeilen ließ sich statisch nicht umsetzen. Die neue städtebauliche Figur verzichtet auf lineare Blockrandlogik zugunsten eines polygonalen Gefüges aus sechs frei gesetzten Wohnblöcken. In ihrer Anordnung reagieren sie auf das Gelände und schaffen differenzierte Außenräume. Das Quartierszentrum wird als halböffentlicher Begegnungsraum zwischen Alt- und Neubauten ausformuliert – mit Blickachsen, geschützten Aufenthaltsbereichen und klar definierten Übergängen zwischen Gemeinschaft und Privatheit.

Die Architekten öffneten die vormals geschlossene Straßenkante und inszenierten mit Rücksprüngen und v-förmigen Sichtbetonstützen – inspiriert von der Formensprache der angrenzenden Baumkronen – eine neue Raumdramaturgie. Zwei der Neubauten rücken in ihren Sockelgeschossen zurück, wodurch überdachte Aufenthaltszonen entstehen, die die verschiedenen Grünräume des Quartiers miteinander verzahnen. Dachterrassen, abgestaffelte Geschosse und Loggien rhythmisieren die Fassaden, deren plastische Qualität das architektonische Konzept nach außen trägt. Die 72 Wohnungen variieren zwischen zwei und vier Zimmern und sind allesamt mit Loggien oder Terrassen, einigen davon mit kleinen Mietergärten, ausgestattet. Sie weisen eine Vielzahl individueller Grundrisse auf – womit ein Wohnangebot entsteht, dass die demografische und soziale Diversität im Quartier abbildet und unterschiedlichen Lebensmodellen gerecht wird.
 
BESCHREIBUNG DER BESONDERHEITEN 
Auf dem Grundstück fällt das Terrain um beträchtliche acht Meter von Nord nach Süd ab – eine Herausforderung, die von allen Planungsbeteiligten als Chance begriffen wurde. Zwei geschickt integrierte Tiefgaragen schaffen ein barrierefreies Plateau und lassen wertvolle Grün- und Aufenthaltsflächen entstehen. Die topografische Struktur wurde von Förder Landschaftsarchitekten spielerisch mit Terrassen, Mauren, Stufen und Rampen überwunden. Vier differenzierte Spiel- und Aufenthaltsbereiche richten sich gezielt an verschiedene Altersgruppen:​ Kleinkinder, Kinder, Jugendliche und Senioren. Die Pflanzplanung setzt auf heimische, pflegeextensive Arten in naturnaher Anordnung, differenziert nach Sonnen- und Schattenlagen. So wird der grüne Charakter verstärkt – und ökologisch wie sozial aufgewertet.

Das Projekt wurde im Effizienzhaus-55-Standard umgesetzt, wobei ein hybrides Energieversorgungssystem zum Einsatz kommt:​ 38 Erdsonden liefern über Wärmepumpen den Großteil der Heizenergie. In Spitzenlastzeiten greift zusätzlich ein Fernwärmeanschluss. Fußbodenheizung in allen Einheiten sorgt für gleichmäßige Wärmeverteilung. Photovoltaikanlagen mit Mieterstrommodell reduzieren die Energiekosten für die Bewohnenden – ein entscheidender Beitrag zur sozialen Nachhaltigkeit. 37,5% der Wohnung wurden über den ersten Förderweg, 16,5% über den zweiten Förderweg und 46% frei finanziert.

Das neue Wohnquartier an der Elisabeth-Selbert-Straße zeigt beispielhaft, wie sich bestehende Strukturen transformieren und zugleich neue Qualitäten schaffen lassen – räumlich, sozial, ökologisch und gestalterisch. Die durchlässige Bebauung und die naturnahe Freiraumplanung ermöglichen ein lebendiges Miteinander, das auf Respekt vor Ort, Bestand und Bewohnern beruht.
 

VERBAUTE PRODUKTE

Absturzsicherung Fenster


Geothermie
Sole-/ Wasser-Wämepumpen

Bauder
Flachdachaufbau mit extensiver Dachbegrünung
Bauder PIR FA Gefälle Thermoplan ext. Begrünung

WDVS
Weber.therm A100 WDVS

Fenster
Schüco Living 82 AS

Viessmann
Photovoltaik

PROJEKTBETEILIGTE FIRMEN UND PERSONEN

Bauherr

SWB-Service- Wohnungsvermietungs- und -baugesellschaft mbH

Bahnstraße 29

45468 Mülheim an der Ruhr

Tel. +49 208 45002-0


Architekt/Planer

Druschke Architektur | BDA, im Entwurf mit B. Grosser

Mülheimer Straße 43

47058 Duisburg

Tel. 020360012600


Architektur: Landschaftsarchitekt

Förder Landschaftsarchitekten GmbH

Folkwangstraße 1

50672 Köln

Tel. +49 201 171404-0


Fachplanung: Bauphysik

Walter Reif Ingenieurgesellschaft mbH

Harmoniestraße 2a

47119 Duisburg

Tel. 0203 57 08 37 60


Architekturfotografie

Ralph Richter

Wetzlarer Weg 24

40229 Düsseldorf

Tel. +49 (0)211 - 2 20 29 50

ZEICHNUNGEN UND UNTERLAGEN

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