Das Forschungs- und Entwicklungszentrum bildet im Maßstab und durch die Ausbildung seines Volumens ein Bindeglied zwischen der kleinteiligen Wohnsiedlung am westlichen Ortsrand von Dogern und dem Firmengelände der Sedus Stoll AG. Die augenscheinlich „einfache“ skulpturale Form des Gebäudes, setzt ein reales Raumerlebnis bewusst in den Kontext der bildhaften Erscheinung des von sauerbruch hutton gestalteten Hochregallagers. Die Fassaden besitzen umlaufend eine textile Verkleidung aus Glasgewebe, die in zwei Ebenen gestaffelt sind. Der Gedanke eines umwickelten, leicht verhüllten Körpers liegt nahe, der Eindruck eines vollständig textil „verpackten“ Volumens entsteht. Durch die Überlagerungen der durchsichtigen Fassadenbekleidungselemente entstehen, je nach Blickwinkel und Helligkeit, unterschiedliche Transparenzen, die dem Gebäude eine fast immaterielle Leichtigkeit verleihen. Über das Foyer wird eine massive Treppe erschlossen, sie führt auf das Plateau des 1. Obergeschosses, das als grosszügiger hallenartiger „Einraum“ in Holzbaubauweise auf das massive Erdgeschoss aus Stahlbeton aufgesetzt wurde. Die Untersicht der im First gefalteten Dachfläche reicht als geknickte Wandfläche bis zum Fensterband herab. Das Dach scheint auf dem umlaufenden Fensterband zu schweben.
Die Nutzung war ausschlaggebend für die Auswahl der Konstruktion. Während das Erdgeschoss mit Werkstätten und Laboren schalltechnisch nur durch eine Massivbauweise von der „leichten“ Büronutzung des Obergeschosses getrennt werden konnte, bildet dieses, als aufgesetzter „Baldachin“ aus Holz, eine sinnhafte programmatische Ergänzung. Holz- und Massivbau wurden außenseitig gleichförmig verhüllt, während im Innenraum der konstruktive Wechsel erlebbar ist.