Die Stadt Würzburg erhielt im Zuge des Förderprogramms „Digitale Gründerzentren“ den Zuschlag für den Bau eines Gründerzentrums mit dem Zentrum für Digitale Innovationen Mainfranken als Nutzer. Das Konzept sah vor, das FounderLAB auf einem zentralen, leicht erhöhten Quartiersplatz der Landesgartenschau 2018 zu errichten, der heute eingebettet in eine Parkanlage zum neuen Stadtteil Hubland gehört.
Konzept
Das architektonische Konzept des FounderLAB wird den kreativen Prozessen und Arbeitsweisen in der Gründungsphase junger Unternehmer*innen gerecht und bietet eine inspirierende Raumstruktur. Die Flächen für Büros, Co-Working-Bereiche, Werkstätten sowie Aufenthalts- und Kommunikationsräume organisieren sich in einer begehbaren Raumskulptur. Großformatige Raumabschlüsse wie Vorhänge oder Schiebeelemente erlauben für wechselnde Arbeitskonstellationen flexible Nutzungsbereiche als Einzelräume für konzentriertes Arbeiten oder als fließende Gemeinschaftsflächen mit Co-Working-Bereichen und erhalten so den offenen Charakter des kreativen Arbeitens. Atmosphärisch wohnliche Materialien sowie die freie Möblierung spiegeln die für diese Arbeitsphase charakteristische Aufhebung der Trennung von Wohnen und Arbeiten wider.
Konstruktion
Grundlage des konstruktiven Konzeptes bildet der kubische Baukörper mit der Abmessung: 16,60 x 16,60 x 9,50 Meter. Das Primärtragwerk der Außenwände wird von den V-förmigen Stützen der Skelettkonstruktion geprägt. Ein Trägerrost aus Brettschichtholzbindern bildet die Tragkonstruktion des Daches, deren biegesteife Verbindung als Gebäudeaussteifung fungiert. Die Innenwände der Raumstruktur sind als Holzständerbauweise ausgebildet.
Gebäudehülle
Prägende Elemente der horizontal untergliederten Gebäudehülle sind die im Erdgeschoss umlaufende transparente Pfosten-Riegel-Fassade sowie die translutenten, bedruckten Polycarbonatelemente der oberen Ebene. Die sichtbaren V-förmig Holzstützen rhythmisieren die Fassade und erzeugen ein abweichendes Erscheinungsbild tagsüber oder in der Nacht. Die offene Fassadengestaltung der Gebäudehülle stellt die Anbindung an den Außenraum her und verleiht dem FounderLAB die Prägnanz und Strahlkraft einer Landmarke im neuen Quartier. Aufgrund der transluzenten bzw. transparenten Eigenschaften der Fassade entstehen besondere Anforderungen an den sommerlichen Wärmeschutz, die über innenliegende Sonnenschutzrollos im Erdgeschoss sowie eine Bedruckung der Polycarbonatelemente mit einer Rastergrafik erfüllt werden. Als weitere Innovation gilt der Einsatz eines raumhohen, innenliegenden Sonnenschutzvorhangs, deren motorische Steuerung sich nach dem Verlauf des Sonnenstandes richtet.
Gebäudetechnik
Eine Photovoltaik-Anlage auf dem Flachdach versorgt das Gebäude mit Energie. Die Temperierung erfolgt über eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, die über Deckengräte in den Arbeitsbereichen und Abluftschlitze in den Gemeinschaftsbereichen zur Kühlung oder zum Heizen dient. Als passive Maßnahme wird die Speichermasse der Bodenplatte aus Stahlbeton für die Nachtauskühlung herangezogen. Mit Durchlauferhitzern wird die Warmwasserversorgung hergestellt und die Wärmeverluste auf Leitungswegen reduziert. Die Steuerung des Lichtes erfolgt über Taster vor Ort oder digital am Rechner oder per App, wo die Nutzer*innen bei Bedarf neben Zentralfunktionen individuelle Szenarien speichern können.