Entwurf
Der Bebauungsplan für dieses Baufeld sah ursprünglich zwei vierstöckige sog. Punkthäuser entlang der Straße sowie kleine Reihenhäuser im rückwärtigen Bereich des Grundstücks vor, die über schmale Stichwege erschlossen werden sollten.
Tatsächlich wurden die beiden Punkthäuser entlang der Straße wie vorgesehen realisiert, die Baumassen der 12 Reihenhäuser wurden jedoch nach außen, ganz an den Rand der Baugrenze geschoben. Damit konnte ein großer, gemeinschaftlich nutzbarer Hof gebildet werden. Insgesamt verfügt die Anlage über 39 Geschosswohnungen, deren Wohnfläche von 70 bis 120 qm reicht. Durch die flächensparende Planung, die paritzipativ durchgeführt wurde, konnten die Wohnflächengrenzen für den geförderten Wohnungsbau sogar noch unterschritten werden.
In den Punkthäusern werden jeweils acht Wohnungen über ein zentrales Treppenhaus erschlossen. Die Teilung der Geschosse in je zwei Wohnungen erfolgt in Nord-Süd-Richtung, so dass jede Wohnung an drei Seiten belichtet wird. Jede Wohnung besitzt eine Terrasse, oder eine Loggia mit Balkonfläche. Die Dachterrassen stehen allen Bewohnern zur Verfügung.
Die zwölf Wohnungen im Erdgeschoss der Hofhäuser besitzen kleine private Patiogärten, die zwölf Wohnungen im Obergeschoss haben Balkone und die Maisonettwohnungen besitzen zusätzlich private Dachterrassen.
Die „profilierte“ Holzfassade ist mit einer Vorvergrauung versehen. Der Farbton soll möglichst der Farbe nahekommen, die sich später durch die natürliche Verwitterung des Holz einstellt. Die Forderung des Brandschutzes nach einer geschlossenen Fassade ist durch niveaugleich angeordnete Grundbretter mit senkrecht aufgesetzten Leisten umgesetzt. Daraus ergibt sich ein Fassadenraster von 9 cm, auf das viele Teile des Gebäudes abgestimmt sind.
Auch bei den Außenanlagen wurde besonderes Augenmerk auf die Ökologie gelegt. Die Dächer der Hofhäuser sind Biodiversitätsdächer mit einer speziellen Samenmischung und in den Gärten und den Außenanlagen wurde auf Rasen verzichtet, zu Gunsten artenreicher Wildstaudenbeete.
Struktur
Um den einzelnen Bauparteien eine möglichst flexible Gestaltung der Grundrisse zu ermöglichen ist das statische Konzept auf tragende Fassaden und den tragenden Treppenhauskern aus Stahlbeton ausgelegt. Die Ausführung der Erschließungskerne ermöglicht zudem Erleichterungen für die Anforderungen an den Brandschutz.
Die Holzständerfassaden wurden mit einem hohen Vorfertigungsgrad inklusive der Fernster, dem Sonnenschutz und der Fassadenbekleidung hergestellt werden. Dies ermöglichte eine schnelle Montage. Gleichzeitig wurden dadurch Schnittstellen vermieden und eine hohe Qualität bzw. Detailgenauigkeit erzielt.
Die tragenden Innenwände und Decken bestehen aus Brettsperrholz das an den Decken als Sichtholzoberfläche belassen wurde. Die nichttragenden Innenwände sind klassische Trockenbauwände, die mit Holzfaser ausgedämmt wurden.
Keller, Tiefgarage und die Treppenhauskerne der beiden Punkthäuser bestehen aus Stahlbeton.
Haustechnik:
- Fernwärme für Heizung und Warmwasser.
- Fußbodenheizflächen mit Badheizkörper.
- Feuchteschutz der Wohnungen durch Einzelabluftventilatoren in den Bädern und Küchen.
- Gartenbewässerung aus Grundwasserbrunnen.