Bauherr: Kommunalreferat der Landeshauptstadt München
Aufgabe des Projektes war der Neubau einer Unterkunft für 297 Flüchtlinge im Münchner Stadtteil Freiham als eine identitätsstiftende, kompakte und wirtschaftliche Gebäudestruktur, die auf den Standort reagiert.
Städtebaulich fügt sich das Ensemble in die Struktur des angrenzenden Schulcampus Freiham ein und ergänzt diesen sinnvoll, ohne die Eigenständigkeit des Wohnheims zu verlieren.
Die Architektur sieht einen zentralen Mittelbau für gemeinschaftliche Nutzungen vor, flankiert von „Fingern“ mit Wohngruppen, in denen Menschen unterschiedlicher Herkunft gemeinschaftlich wohnen. Die Ost-West-Ausrichtung der Zimmer gewährleistet eine gute Belichtung, während private Höfe und eine gemeinschaftlich nutzbare Dachterrasse zusätzliche Aufenthaltsqualität bieten. Der Hauptzugang befindet sich auf der Südseite über den Innenhof, die fußläufige und verkehrstechnische Erschließung erfolgt von der Hans Dietrich Genscher Straße.
Für die Unterkunft ist eine gemischte Belegung von Familien und Einzelpersonen vorgesehen. Die Unterbringung erfolgt überwiegend in Zweibettzimmern, im Erdgeschoß sind zusätzlich Einzel- und 4- Personenappartements (Familienappartements), sowie barrierefreien Appartements für behinderte Personen angeordnet.
Die Sanitärräume für die Wohngruppen sind als gemeinschaftlich genutzte Bäder konzipiert. Für die selbstständige Zubereitung von Speisen sind entsprechend ausgestattete Gemeinschaftsküchen mit angegliederten Aufenthaltsräumen vorgesehen. Darüber hinaus besteht für die Bewohner die Möglichkeit der Wäschereinigung in geplanten Wäsche- und Trockenräumen. Zum persönlichen Austausch der Bewohner dienen mehrere Aufenthaltsräume, die sinngemäß zur gemeinsamen Nutzung im Verbindungsbau angeordnet sind. Für die verwaltungstechnischen Aufgaben und die Sozialbetreuung sind mehrere Büros und ein Personalraum mit Teeküche im Erdgeschoss der Anlage situiert.
Die Gebäudehülle wurde als vorgehängte hinterlüftete Holzfassade ausgeführt, mit einer Kombination aus vertikaler und horizontaler Schalung, die die Gliederung und Bänderung des Baukörpers architektonisch unterstützt. In Anlehnung an die Farbgebung der benachbarten Schwimmhalle wurde für die Fassade ein Konzept entwickelt, dass die Integration des Baukörpers unterstützt: Die Holzfassade ist vorvergraut, ergänzt durch rotbraune Klappläden, die einen warmen Kontrast setzen und zugleich die Strenge der Fassade aufheben.