Mit den Umbau- und Neubaumaßnahmen an der GSM sollen die räumlichen Qualitäten der Schule verbessert und ergänzt, sowie der Bezug des 50er-Jahre-Ensembles zu Topografie und Landschaft wiederbelebt werden. Um einen zentralen Schulhof zu schaffen, werden Bauteile aus den 70er Jahren zurückgebaut und der Neubau entsprechend dem zur Landschaft offenen Ensemble angeordnet. Die ursprünglichen Qualitäten des 50er-Jahre-Ensembles (Licht, Luft, Sonne, Außenbezug und Ausblick in die Landschaft) werden so wieder hergestellt. Durch die Ergänzung von Neubau und dem Restbestand des 70er-Jahre-Gebäudes wird der Schulhof räumlich gefasst und zur Straße und der Nachbarbebauung abgegrenzt. Diese räumliche Begrenzung schafft einen maßstäblichen Schulhof und schützt gleichzeitig die Nachbarn vor dem Schullärm.
Die Gesamtschule erhält einen neuen, markanten und barrierefreien Haupteingang, der direkt von Parkplatz und Bushaltestelle erreichbar ist und über eine Brücke in das 1. OG führt – so kann die extreme Hanglage des Grundstücks barrierefrei aufgefangen werden.
Klar formuliertes Ziel ist die Schaffung eines hellen, lichtdurchfluteten Schulgebäudes mit direkten Bezügen in den Außenraum. Dies wird durch Entfernen von dunklen Fluren im Bestand (zugunsten von hell belichteten Projektflächen) und durch in Teilen komplett verglaste Flurwände der Klassenzimmer im Neubau gewährleistet.
Pausenhalle: Als Bindeglied der verschiedenen Gebäudeflügel (Bestand und Neubau) und Zentrum der Schule fungiert die neue Pausenhalle. Sie ist Verteiler der Verkehrsströme, Adresse für Verwaltung und Lehrerzimmer, Aufenthaltsort für Pausen und Mittagessen (Mensa) sowie Veranstaltungsort für große und kleine Feste und Darbietungen. Die Pausenhalle geht fließend in den Ostflügel (Bestand) über, in dem Küche und Mensa untergebracht sind. Eine große Glasfassade öffnet den Raum zum Schulhof.
Neubau: Die differenzierte Gestaltung des Klassentraktes erlaubt langfristig eine vielfältige und flexible Nutzung für verschiedene Unterrichtsformen. Der klassische Frontalunterricht in eher introvertierten Räumen ist ebenso möglich wie ein offener Projektunterricht mit Arbeitsgruppen: transparente, extrovertierte Klassenräume werden ergänzt durch offene Projektflächen, fest installierte Arbeitsflächen und Sitznischen in den Fluren. Langfristig sind hier auch offene Unterrichtsformen (Lernlandschaften, Jahrgangsstufenkonzept, Lehrerstützpunkt) möglich. Der Flur wird nicht länger als reine Erschließungsfläche verstanden, sondern als Aufenthalts- und Lernort.
Südflügel (Bestand): Öffnen des engen Grundrisses durch Entfernern einer tragenden Innenwand. Dadurch entstehen zeitgemäße Klassengrößen und eine vorgelagerte Projektfläche, die ebenfalls Erschließungs- und Aufenthaltsfläche ist. Das Freilegen der alten Rippendecke zeigt die traditionelle Baustruktur der 50er Jahre.
Pavillon (Rest 70er-Jahre-Gebäude): Freilegen der offenen Tragkonstruktion mit großen Spannweiten. Hieraus entsteht ein großzügiger stützenfreier Raum, der eine Mediothek sowie multifunktionelle Räume für die Nachmittagsbetreuung umfasst. Der Raum ist flexibel und vielfältig nutzbar und schließt den zentralen Schulhof räumlich ein. Der Pavillon ist auch unabhängig vom Schulbetrieb nutzbar.
Farb- und Materialkonzept: Neubauten und Bestandgebäude sind farblich aufeinander abgestimmt, so dass ein homogenes Gesamtensemble entsteht. Durch unterschiedliche Materialien in den Fassaden sind Neubau (Vorhangfassade) und Bestand (Putzfassade, energetisch saniert) dennoch klar voneinander unterschieden. Die Innenräume werden bestimmt von Weiß- und Grautönen sowie massivem Eichenholz als markantes farbgebendes Material. Hinzu kommen an besonderen Bauteilen farbliche Akzente mit kräftigen Farben („bitte kein blassgelb“ – ein mehrfach geäußerter Schülerwunsch!), die je Baukörper variieren: grün (Neubau), blau (Südflügel), orange (Pausenhalle).
Vielfältiges Angebot unterschiedlicher Freiräume:
- zentraler Schulhof, als Herz der neuen Schule. Ein verbindendes Element und Ort für die gesamte Schulgemeinde. Gliederung der Fläche durch eine „Teppich“ aus Rasenfugen, Sitzmöglichkeiten und schatten spendenden Bäumen. DER zentrale Pausenbereich und Ort für große Feste.
- unterer Schulhof: befestigte Fläche, die in Teilen vom Neubau überragt wird, so dass hier ein überdachter Außenraum für schlechtes Wetter entsteht. Rückzugsraum für kleine Gruppen mit diversen Sitznischen.
- Eine Rasentreppe verbindet die beiden Schulhöfe auf sehr attraktive Art und Weise. So entsteht ein visueller Zusammenhang und ein Ort mit ganz eigenen Qualitäten.
- Wiesenflächen mit Spiel- und Sportfeldern für alle Arten von Bewegungsspiel
- Außenterrasse zur Mensa