Das Geschäftshaus am Stadtbahnhof beherbergt insgesamt 4 Nutzungseinheiten: Das Gesundheitszentrum der AOK, ein Architekturbüro, eine Zahnarztpraxis und einen Physiotherapeuten. Die notwendigen Stellplätze befinden sich auf der Parkebene, auf Höhe des öffentlichen Parkplatzes des Stadtbahnhofes. Die Haupterschließung erfolgt über die Hindenburgstraße, ebenerdig das Gesundheitszentrum, im Obergeschoss die anderen Nutzungen.
Städtebauliche und landschaftliche Einbindung
Schlicht. Ungekünstelt. Ohne Dachüberstände, mit klaren Kanten und senkrechten Linien der Holzlamellen, wirkt das Gebäude auf den ersten Blick modern und fügt sich dennoch harmonisch in das Freudenstädter Bahnhofsviertel ein. Zwischen Schranken und Schienen, zwischen großmaßstäblicher Bebauung und kleinen Wohnhäusern. Denn an dem Standort gehen Innenstadt und Wohngebiet fließend ineinander über. Eine Besonderheit, die zusätzlich durch einen Höhenversatz von mehreren Metern begleitet wird. „Diese Eigenheit haben wir aufgegriffen und beim Entwurf des Gebäudes herausgearbeitet“. Zur innerstädtischen Seite wirkt das Gebäude deswegen viergeschossig, in Richtung der Wohnsiedlung nur zweigeschossig. Durch diese Bauweise scheint das Gebäude mit den Umgebungselementen zu spielen. Es fügt sich ins Stadtbild ein, nimmt sich dabei zurück, bildet ein Bindeglied an der Peripherie von Tradition und Moderne: „Es ist eine Interpretation regionaler Bautradition“.
Umgang mit dem Grundstück / Freiraumgestaltung
Das Gebäude füllt das gesamte Baufenster und somit das gesamte Grundstück. Die Abstandsflächen liegen auf öffentlichem Grund. Zur Bahnschranke hin bleibt eine schlichte Grünfläche, der Gehweg wird bis ans Gebäude gezogen. Die Positionierung der Funktionen des Gebäudes nutzt die topografischen Eigenheiten selbstverständlich.
Konstruktion, Technik, Details, Ausführung
Das Gebäude wurde als schlanke Stahlbetonskelett - Konstruktion erstellt, um dauerhaft die Flexibilität der Grundrisse zu gewährleisten. Die Fassaden wurden aus vorgefertigten Holzständerwänden und die Dachkonstruktion aus Holzbindern gefertigt. Die Fassadenverkleidung besteht aus schlanken Lamellen aus heimischer Douglasie. Das Gebäude ist als ausgesprochenes Lowtech- Gebäude konzipiert. Beheizt mit einem Holzpellets- Kessel nutzt es im Winter die solaren Gewinne. Es wird über die Fenster belüftet, lediglich die großen Räume im Obergeschoss verfügen über dezentrale Lüftungselemente mit Wärmetauscher.