- Teil eines ehemaligen Vier-Seiten-Hofes, heute "Flusshof"
- Sanierung mit Naturbaustoffen
- Langlebige, ganzheitliche, gesundheitliche, ökologische, natürliche Betrachtung
Das Objekt
Das langgezogene Gebäude aus den Dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts beherbergte Kühe und Schweine, der Eberstall stand angebaut daneben. Unter dem hohen Biberschwanz-Ziegeldach lagerte Stroh und Futter für die Tiere. Auf der Elbseite aber befand sich das Altenteil, die Wohnung für die Großeltern.
Die Bauaufgabe
Der ehemalige Stall sollte wieder nutzbar gemacht werden: Teile als Ferienwohnung, Teile für Veranstaltungen und Feste. Ganz nach Philosophie des Flusshofes sollten genau wie im Haupthaus nur natürliche Baustoffe zum Einsatz kommen.
Der Entwurf
Diese Wohnung, heute die “Scheunenwohnung” des Flusshofs, wurde nach Grundrissänderung und Eingliederung von Teilen des Stalls in eine kleine Ferienwohnung umgebaut. In der alten Waschküche wird heute gekocht, Teile des Gerätelagers wurde zum Badezimmer.
Der große Stallraum blieb bis auf neue Holzfenster in seinem Ursprungszustand. Im Moment wird hier im Sommer gefeiert oder Tischtennis gespielt.
Das Material
Durch Verwendung natürlicher Baustoffe ist die Gebäudehülle nicht nur dicht, sondern auch atmungsaktiv. Besonders positiv sind die Einflüsse von Lehm auf das Wohnraumklima. Fast alle für den Ausbau verwendeten Baustoffe sind natürlicher Herkunft. Das gilt besonders für Lehm, Holz und Steine, welche fast ausschließlich aus regionalen Vorkommnissen im Umkreis von 100 km gewonnen und geliefert wurden.
Energetische Betrachtung
Die Energiegewinnung erfolgt ausschließlich aus regenerativen Quellen, fossile Brennstoffe sind ausgeschlossen. Die energetische Versorgung sichern Ökostrom, Solarthermie, Pellets, Hackschnitzel und Stückgut.
In den Solarkollektoren auf dem ehemaligen Eberstall wird durch die Sonne eine Wärmeträgerflüssigkeit erhitzt. Diese fließt zum Warmwasserspeicher der Heizungsanlage, erwärmt dort über einen Wärmetauscher das Brauchwasser und wird von einer temperaturgesteuerten Pumpe in die Kollektoren zurückgeleitet. Aus dem Speicher wird das heiße Wasser für die Flächenheizungen und den allgemeinen Warmwasserbedarf entnommen. Bei Spitzenlasten springt zusätzlich ein Holzpelletbrenner ein.
Eine Deckenflächenheizung und ein kleiner Kaminofen versorgen die drei Räume, Küche und den Flur mit Wärme. In den Bädern wird neben der Decke auch der Boden beheizt.
Was war uns wichtig. Was ist die Philosophie
Uns war es wichtig, den Charakter des Bestandsgebäudes zu erhalten. Bauteile, die eine ausreichende Lebensdauer aufwiesen, wurden möglichst belassen oder wiederverwendet. Die bei der Sanierung verwendeten Naturbaustoffe verleihen dem Gebäude nicht nur ein angenehmes Raumklima, sondern bringen die Räume wieder zum Strahlen.