Glockenturm Melchow

Der Neubau des Glockenturmes ist die konsequente Fortsetzung der 1934 begonnenen Umwandelung eines Stallgebäudes in eine Kirche. Die Gestaltung des Turmes nimmt Bezug auf die klassischen Beispiele in der Mark Brandenburg. ohne historisierend zu erscheinen. In einer rationalen Architektursprache beschränkt sie sich auf das Wesentliche. Die Hülle des Turmes ist in einem zeitgemäßen Material vorgesehen, und zwar wetterfestem Cor-Ten Stahlblech mit seiner markanten rotbraunen Rostoberfläche.

Seit dem 14. Jahrhundert liegt unweit von Eberswalde nord-östlich von Berlin der Ort Melchow. Mit 896 Einwohnern ist der Ort nicht sonderlich groß und doch existierte er nahe des heutigen Standortes seit 1324 (erste urkundliche Erwähnung). Was diesen unscheinbaren, aber doch so besonderen Ort ausmacht ist zunächst seine Lage in Mitten der waldreichen Landschaft des Eberswalder Urstromtales mit seinen Seen und zahlreichen Wander- und Radfahrwegen. Der Ort selbst hat eine dorf-untypische Struktur, hier sind nicht Marktplatz und Kirche der Mittelpunkt des Geschehens, die Menschen siedelten sich damals über ein weiter reichendes Gebiet an. Die Ursachen hierfür liegen in der Geschichte und der damaligen Zerstörung, womit sich auch die Lage des außerhalb liegenden Friedhofes mit seiner Kapelle erklärt. Das Gebäude der heutige Kirche ist eine umgebautes ehemaliges Stallgebäude — nur zu verständlich ist der Drang der Bewohner daraus etwas ganz besonderes, eigenes weiter zu entwickeln.