Kostengünstiges und ressourcenschonendes Bauen
Durch die weitgehende Verwendung des Bestandes in Verbindung mit gezielten modernen Ergänzungen ohne tiefgreifende Veränderungen der Bausubstanz, einer pfiffigen Grundrissgestaltung und einer intelligenten neuen Haustechnik konnte eine kostengünstige, ressourcenschonende und denkmalgerechte Modernisierung realisiert werden, ohne aber auf zeitgemäßen Wohnkomfort zu verzichten. Die ehemals vorhandenen Kreuzstockfenster wurden mit neuem Standard (isolierverglast) nachgebaut, oder zu Kastenfenstern aufgerüstet. Ebenso wurden Barocktüren restauriert, teils neu im Erscheinungsbild an die noch im zeitgleich errichteten Schloss vorhandenen. Eine weitere Besonderheit ist das "Wasserburger Ziegelpflaster" im Flez, welches, eigens für dieses Bauvorhaben gebrannt, im Erdgeschoss neu verlegt wurde.
Effiziente Raum- und Flächennutzung
Der herrschaftliche Flez im Erdgeschoss wurde gemäß dem historischen Konzept wieder durchgängig geöffnet und schafft einen kurzen Zugang zum neu gestalteten Innenhof am Zuhaus und zu den dortigen Abstell- und Nebenflächen. Im Obergeschoss wurde der großzügige Flur den Wohnungen zugeschlagen. Einerseits als großzügigen Flur, andererseits als offene integrierte Küche, optimale Raumausnutzung. Die Treppe zum Dachgeschoss wurde schon ab dem Zwischenpodest dem Dach-Loft zugeschlagen, um den offenen Raumcharakter im barocken Dachstuhl nicht zu stören. Vorhandene Bretterwände konnten belassen werden, ebenfalls die Stiege zum Spitzboden, der das Loft um eine "Party-Location" erweitert. Durch die Verlagerung der erforderlichen Nebenflächen ins östliche Zuhaus konnte die Nutzfläche optimiert werden.
Moderne Technik
Einzigartig ist das Energiekonzept. Das zum Anwesen gehörige kleine Wasserkraftwerk am nahen Bachlauf wurde wieder instand gesetzt. Der hier produzierte Strom liefert die komplette Energieversorgung des Gebäudes, sowohl der Verbrauchsstrom als auch der Betriebsstrom für die Wärmepumpenheizung werden vor Ort produziert. Durch die Nutzung des Bachwassers als Heizmedium ist ein hervorragender Wirkungsgrad der Wärmepumpe auf bei tiefsten Temperaturen gewährleistet. Somit ist eine absolut CO 2-neutrale und autarke Energieversorgung gewährleistet. Alle Wohnbereiche werden über Niedertemperatur-Flächenheizungen temperiert, so stören keine Heizkörper die ursprünglichen bodentiefen Fensternischen. Eine durchwegs sparsame LED-Beleuchtung rundet das Aktivkonzept des Hauses ab.
Zukunftsorientierte und nachhaltige Bauweise
Durch die weitgehende Verwendung des vorhandenen Bestandes ohne tiefgreifende Veränderungen der tragenden Bausubstanz, einer pfiffigen Grundrissgestaltung und einer intelligenten neuen Haustechnik konnte eine kostengünstige, ressourcenschonende und denkmalgerechte Modernisierung realisiert werden, ohne aber auf zeitgemäßen Wohnkomfort zu verzichten. Die kluge Abstimmung von Aktivkonzept (innovative Haustechnik) und Passivkonzept (zielgerichtetes Dämmen mit Nutzung der Speichermassen) lassen niedrigen Unterhalt erwarten. Ausschließlich natürliche Baustoffe bieten nicht nur gesundes Wohnklima, sie sind auch nach Generationen noch werthaltig und recycelbar, ganz im Sinne der Tradition der Erbauerfamilie der Grafen zu Toerring-Jettenbach, die auch heute noch die gleichen Prinzipien verfolgt.