Gräfliches Amthaus in Jettenbach

Grünthalerstraße 1, 84555 Jettenbach

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: ARIS Architekten Ingenieure Sachverständige


48.1688364 12.3814069 Grünthalerstraße 1, 84555 Jettenbach
Diese Objektpräsentation und die dazugehörenden Fotos wurden der Heinze GmbH im Rahmen des Heinze ArchitektenAWARDs 2018 zur Dokumentation beispielhafter Architektur zur Verfügung gestellt.

Objektkategorie

Wohnungsbauten

Objektart

Mehrfamilienhäuser

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Datum der Fertigstellung

01.2018

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt
1.250 m³
Nutzfläche
945 m²
Wohnfläche
490 m²
Grundstücksgröße
307 m²
Verkehrsfläche
55 m²
Grundstücksgröße
2.151 m²

Kosten

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
1.100.000 €

Verwendete Heizenergie

Primär
Umweltthermie (Luft / Wasser)
Sekundär
Umweltthermie (Luft / Wasser)

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
33,94 kWh/(m²a)
Heizenergieverbrauchswert
72,28 kWh/(m²a)

Energiestandard

Sonstiges

Tragwerkskonstruktion

Ziegelmauerwerk

OBJEKTBESCHREIBUNG 
Die Geschichte des ehemaligen Gräflichen Amtshauses reicht bis in die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts zurück.  Das Anwesen ist seit jeher im Besitz der Grafen zu Toerring-Jettenbach. Ursprünglich diente es als Verwaltungssitz und Wohnhaus des Amtsvorstehers mit Gerichtsbarkeit für den zugehörigen Amtsbezirk Jettenbach. Das herrschaftliche Anwesen mit zugehörigem Nebengebäude wurde immer wieder umgebaut und erweitert,  seine heute maßgebliche Gestalt erlangte es um 1750 durch Ignaz Felix zu Toerring-Jettenbach, als es in barocker Form deutlich vergrößert errichtet wurde.
Zur ersten Besichtigung im Jahr 2012 stellte sich das Anwesen in schlechtem Zustand dar, so war nur noch ein kleiner Teilbereich in Nutzung, die Wohnungen im ersten Obergeschoss standen komplett leer, ebenso die zweite Gewerbeeinheit im Erdgeschoss.
Nach aufwändigen Bestandsaufnahmen und Voruntersuchungen im Rahmen der denkmalrechtlichen Planungen und Konzeptionierungen wurde ein Sanierungsvorschlag für das Gebäude ausgearbeitet, in welchem auch das Dachgeschoss - bislang als Lagerraum genutzt - für Wohnzwecke umgestaltet werden sollte. Die 2 Wohnungen im ersten Obergeschoss wurden neu konzeptioniert, im EG wurde eine Gewerbefläche ebenfalls zu Wohnzwecken mit Gartenzugang umgenutzt. Im Zuge der Sanierung wurde auch das zum Anwesen gehörige kleine Wasserkraftwerk wieder restauriert und in Betrieb genommen. Im ebenfalls unter Denkmalschutz stehenden landwirtschaftl. Zuhaus wurden Abstellflächen für Müll und Fahrräder sowie weitere Lagerflächen für die Wohnungen realisiert.
Mit komplett neuer Haustechnik ausgestattet und teils mit neuen Balkonen versehen konnte der Wohnwert deutlich verbessert werden.
 
BESCHREIBUNG DER BESONDERHEITEN 
Kostengünstiges und ressourcenschonendes Bauen
Durch die weitgehende Verwendung des Bestandes in Verbindung mit gezielten modernen Ergänzungen ohne tiefgreifende Veränderungen der Bausubstanz, einer pfiffigen Grundrissgestaltung und einer intelligenten neuen Haustechnik konnte eine kostengünstige, ressourcenschonende und denkmalgerechte Modernisierung  realisiert werden, ohne aber auf zeitgemäßen Wohnkomfort zu verzichten. Die ehemals vorhandenen Kreuzstockfenster wurden mit neuem Standard (isolierverglast) nachgebaut, oder zu Kastenfenstern aufgerüstet. Ebenso wurden Barocktüren restauriert, teils neu im Erscheinungsbild an die noch im zeitgleich errichteten Schloss vorhandenen. Eine weitere Besonderheit ist das "Wasserburger Ziegelpflaster" im Flez, welches,  eigens für dieses Bauvorhaben gebrannt, im Erdgeschoss neu verlegt wurde.

Effiziente Raum- und Flächennutzung
Der herrschaftliche Flez im Erdgeschoss wurde gemäß dem historischen Konzept wieder durchgängig geöffnet und schafft einen kurzen Zugang zum neu gestalteten Innenhof am Zuhaus und zu den dortigen Abstell- und Nebenflächen. Im Obergeschoss wurde der großzügige Flur den Wohnungen zugeschlagen. Einerseits als großzügigen Flur, andererseits als offene integrierte Küche, optimale Raumausnutzung. Die Treppe zum Dachgeschoss wurde schon ab dem Zwischenpodest dem Dach-Loft zugeschlagen, um den offenen Raumcharakter im barocken Dachstuhl nicht zu stören. Vorhandene Bretterwände konnten belassen werden, ebenfalls die Stiege zum Spitzboden, der das Loft um eine "Party-Location" erweitert. Durch die Verlagerung der erforderlichen Nebenflächen ins östliche Zuhaus konnte die Nutzfläche optimiert werden.

Moderne Technik
Einzigartig ist das Energiekonzept. Das zum Anwesen gehörige kleine Wasserkraftwerk am nahen Bachlauf wurde wieder instand gesetzt. Der hier produzierte Strom liefert die komplette Energieversorgung des Gebäudes, sowohl der Verbrauchsstrom als auch der Betriebsstrom für die Wärmepumpenheizung werden vor Ort produziert. Durch die Nutzung des Bachwassers als Heizmedium ist ein hervorragender Wirkungsgrad der Wärmepumpe auf bei tiefsten Temperaturen gewährleistet. Somit ist eine absolut CO 2-neutrale und autarke Energieversorgung gewährleistet. Alle Wohnbereiche werden über Niedertemperatur-Flächenheizungen temperiert, so stören keine Heizkörper die ursprünglichen bodentiefen Fensternischen. Eine durchwegs sparsame LED-Beleuchtung rundet das Aktivkonzept des Hauses ab.

Zukunftsorientierte und nachhaltige Bauweise
Durch die weitgehende Verwendung des vorhandenen Bestandes ohne tiefgreifende Veränderungen der tragenden Bausubstanz, einer pfiffigen Grundrissgestaltung und einer intelligenten neuen Haustechnik konnte eine kostengünstige, ressourcenschonende und denkmalgerechte Modernisierung  realisiert werden, ohne aber auf zeitgemäßen Wohnkomfort zu verzichten. Die kluge Abstimmung von Aktivkonzept (innovative Haustechnik) und Passivkonzept (zielgerichtetes Dämmen mit Nutzung der Speichermassen) lassen niedrigen Unterhalt erwarten. Ausschließlich natürliche Baustoffe bieten nicht nur gesundes Wohnklima, sie sind auch nach Generationen noch werthaltig und recycelbar, ganz im Sinne der Tradition der Erbauerfamilie der Grafen zu Toerring-Jettenbach, die auch heute noch die gleichen Prinzipien verfolgt.

VERBAUTE PRODUKTE

Attenberger Bodenziegel
Ziegelplatten
Bodenziegel aus naturbelassenem Ton

Trasskalkputz
670 Märker Trasskalkputz

Dachdämmung
Isolair

PROJEKTBETEILIGTE FIRMEN UND PERSONEN

Architekt/Planer

ARIS Architekten Ingenieure Sachverständige

Marktplatz 2+3

84559 Kraiburg

Tel. +49 8638 982874-0

Bauleistung: Fliesen, Platten

Anglhuber GmbH

Traunsteiner Str. 62

84513 Töging

Tel. +49 8631 98870

Bauleistung: Tischler

Schreinerei Heumeier

Weidenbacherstr. 5

84431 Rattenkirchen

Tel. 08636/1570

Bauleistung: Maler, Lackierer

Max Sellner Malergeschäft

Ludwigstr. 5

84524 Neuötting

Tel. 08671/20266

Fachplanung: Tragwerksplanung

Scheitzeneder // Beratende Ingenieure // PartGmbB

Marktplatz 22

84559 Kraiburg

Tel. +49 8638 9848520

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