Im Demonstrationshörsaal der Großtierklinik steht nicht der Mensch, sondern das Tier im Mittelpunkt. Nutztiere wie Pferde und Kühe werden hier aus nächster Nähe studiert. In diesem Spannungsfeld zwischen Tier, Dozierenden, Studierenden und Tierbesitzer wertete Bureau Hindermann den Raum gestalterisch und funktionell auf. Im Hörsaal wich das Bild von klassischen weißen Fliesen einer schlichten roten Farbführung, die schwermütige Inneneinrichtung wurde ersetzt und die Haustechnik an die heutigen Bedürfnisse angepasst. Wie eng die Verbindung zwischen Mensch und Tier in diesem Bereich der Universität Zürich ist, unterstreicht ein umfunktionierter Futterwagen. Er dient als fahrbares Moderations- und Multimediapult.
Zusätzlich gestalteten die Innenarchitekten auch einen einladenden Eingangsbereich. Mit einer großzügigen räumlichen Öffnung, dem durchdachten Zusammenspiel von Licht und Farbe sowie einer klaren Signaletik. In Anlehnung an einen Pferdestall ziert eine hölzerne Stalltüre die Reception und die Beschriftung darüber besteht aus Plaketten, wie sie als Leistungsabzeichen für Pferde und Kühe vergeben werden.
Wer sich von außen dem Gebäude nähert, wird übrigens mit einem tierischen Effekt empfangen: Über dem Eingang hängt ein Leuchtkasten mit schwarzen Silhouetten von Pferden, Kühen und weiteren Nutzieren. Bewegt man sich auf in zu, beginnen sich die Tiere dank einem Moiré-Effekt optisch in Bewegung zu setzen.
Mit diesem Projekt zeigt Bureau Hindermann, dass sich die hohen Anforderungen für Sicherheit und Sauberkeit im medizinischen und wissenschaftlichen Bereich durchaus mit einer stilvollen Gestaltung verbinden lassen.