Die Fassade wurde vorgehängt und hinterlüftet realisiert. Mit unterschiedlichen Plattenformaten und einem abgestimmten Farbkonzept soll diese gestalterisch ansprechend sein und Vandalismus vorbeugen.
Das Walmdach enthält in der steilsten Fläche eine Schrägverglasung. Zur Verschattung und gegen eine zu starke Aufheizung im Sommer wird ein außen liegender Sonnenschutz vorgesehen.
Die Dachflächen sind begrünt und heizen sich somit weniger auf. Es ergibt sich eine Verzögerung des Regenwasserabflusses und ein größeres Regenrückhaltevermögen wird gewährleistet. Die Begrünung symbolisiert den Schülern einen besonderen Umgang mit der Natur.
Im Innenraum bildet die Aula das Herzstück des Gebäudes. Die Schrägverglasung im Dach bietet der Aula und der darüber liegenden Galerie eine angenehme Belichtung. Eine großzügige, sich nach oben verjüngende Sichtbetontreppe verbindet die beiden Bereiche vertikal miteinander. Durch das beschriebene Atrium entsteht für die Nutzer eine Übersichtlichkeit zwischen den beiden Geschossen. Die Atriumtreppe wird als zentrale Erschließung zum Mittelpunkt und Erlebnis. Eine aufwendige Detailplanung sowie die langjährige Erfahrung des Rohbauers waren notwendig, um die Treppe zu einem gelungenen Unikat werden zu lassen.
Die ‚lauten’ und ‚leisen’ Nutzungen werden durch die beschriebene Galerie vertikal aufgeteilt:
Ganztagesbereich, Werk- und Musikräume im Erdgeschoss zählen zu den ‚lauten’ Nutzungen und lassen sich großzügig zum Atrium hin öffnen. In der Atrium-Aula wurde eine Bühne für künstlerische Darbietungen in Schreinerarbeit gefertigt. Drei XXL-Schubladen dienen zum Verstauen der Stühle. Außerdem befinden sich im ebenerdigen Bereich Betreuung, Küche, Hausmeister, Lagerflächen sowie die Verwaltung.
Zu den ‚leisen’ Räumen im Obergeschoss zählen acht Klassen, Lehrmittel, PC-Räume und Technik. Je zwei Klassen pro Jahrgangsstufe wurden mit Fußboden und Waschtischvorwand in einer ‚knalligen’ Akzentfarbe ausgestattet. Die Räume verteilen sich ringförmig um das helle Atrium.
Das Gebäude wurde fast vollständig in Massivbauweise erstellt, da die Speicherfähigkeit des Rohbaus energetisch genutzt werden soll. Um Massivwände energetisch nutzen zu können, müssen diese freiliegen. Aus dieser Anforderung heraus wurde ein Großteil der Betonflächen im Bereich von Wänden und schrägen Deckenflächen in Sichtbetonqualität hergestellt und durch den Innenausbau nur teilweise verdeckt. Das Gebäude profitiert somit von einer besonders robusten und lebendigen Innenraumatmosphäre.
Planung und Nachweis der Passivhaustauglichkeit erfolgen nach dem "Passivhaus-Projektierungspaket" (PHPP) des Passivhausinstitutes Darmstadt unter Einhaltung der darin vorgegebenen Grenzwerte für Heizenergiekennzahl, Primärenergieverbrauch und Luftdichtigkeit.