Grundsätzlich ist das Umkehrdach ein einschaliges nicht belüftetes Flachdach bzw. ein flach geneigtes Dach, bei dem entgegen (bzw. umgekehrt, daher der Name Umkehrdach) dem „normalen Flachdach“ die Wärmedämmung auf der Abdichtung liegt und somit der Witterung ausgesetzt ist. Es wird also nicht die Wärmedämmung durch die Abdichtung geschützt, sondern die Abdichtung wird durch die Wärmedämmung geschützt.
Unterschieden werden Umkehrdächer dann noch durch verschiedene Aufbauten oberhalb der Wärmedämmung, der Grundgedanke, die Wärmedämmung auf der Abdichtung anzuordnen, bleibt aber bei allen Typen erhalten.
Die Kiesschicht, wie in diesem Neubau, übernimmt hierbei mehrere Funktionen gleichzeitig. Sie schützt die Wärmedämmung vor UV-Strahlung, verhindert ein Aufschwimmen der Wärmedämmung bei starkem Niederschlag, schützt vor Flugfeuer und übernimmt die Funktion der Windsogsicherung. Die Kiesschichtdicke beträgt in der Regel 5 cm, kann aber bei hohen Gebäuden bzw. in den Eck- und Randbereichen des Daches auch dicker ausfallen. Weiter verhindert das Vlies das Eindringen von Gesteinsteilchen in die Plattenstöße und sorgt dafür, dass sich die Wärmedämmung bei einem Aufschwimmen (Wolkenbruch und/oder verstopfte Dachabläufe) wieder gleichmäßig absenkt, ohne dass es zu Verwerfungen der Wärmedämmplatten kommt. Ist das Vlies wasserabweisend eingestellt, so kann unter Umständen bei der Bemessung des U-Wertes sogar auf den ∆U-Zuschlag verzichtet werden.
So wurde eine optimale Lösung der Dachkonstruktion gefunden, die den grundlegenden Gedanken einer Aufstockung der Etagen ermöglicht.