Der Neubau der Hauptfeuer- und Rettungswache gibt der sonst größtenteils grün- und landwirtschaftlich ausgeprägten Umgebung eine klare städtebauliche Orientierung. Zwei parallele, langestreckte Baukörper mit verbindendem Zwischenriegel begleiten den Straßenraum der Edith-Weyde-Straße und akzentuieren nach Westen die Raumkante zur Bahnlinie und dem angrenzenden Wohngebiet. Diese H-Grundrissform ermöglicht eine optimale funktionale Zuordnung der wesentlichen, im Erdgeschoss zu platzierenden Feuerwehrfunktionen. Es entsteht ein geschützter Hofbereich für die introvertierten Nutzungen der Feuerwache und des Rettungsdienstes mit teils zum Grünraum geöffneten Feuerwehrübungsbereich, dessen südlicher Abschluss das Brandhaus mit Übungsturm bildet. Die Nord-Süd-Ausrichtung der Hauptriegel dient als Schallschutz des Eigenlärms für die westlich anschließende Wohnbebauung. An der zur Bahnlinie zugewandten Fassade wurde durch Akustikziegel eine Kombination aus Lärmschutzwand und Insektenhotel geschaffen. Die aus Ton gebrannten perforierten Ziegel absorbieren die Luftschallwellen der Bahn, die der langestreckte Baukörper zur gegenüberliegenden Bebauung reflektieren würden. Durch die Lochstruktur und Wärme, die der Ziegel speichert, finden hier außerdem zahlreiche Insekten eine neue Bleibe. Auch hier ist der Materialwechsel von Ziegel und der ebenfalls schalldämmenden Metallfassade gestalterisches Element und zeigt den Funktionswechsel im Inneren am Äußeren.
Das Material- und Farbkonzept sieht eine Komposition aus Ziegel- und Metallkuben vor. Neben dem gestalterischen Aspekt, spiegelt der Materialwechsel auch den Funktionswechsel im Inneren des Gebäudes. Um die Wirtschaftlichkeit auch in Zukunft zu gewährleisten wurde besonderes Augenmerk auf die Lebenszykluskosten gelegt . Für eine effiziente Nachhaltigkeit wurden soziokulturelle, wie auch ökologische und wirtschaftliche Parameter betrachtet. Das Gebäude ist funktional, langlebig, wartungsarm und auf eine gute Kommunikation hin konzipiert. Einen besonderen emotionalen Auftakt bei Eintritt in die neue Feuerwache schafft das Kunstwerk ‚München 2009‘ des Architekten und Fotografen Elmar Schossig.