Haus A

Für alle, die sich nicht auf dem Hamburger Immobilienmarkt auskennen: Eine so wunderschöne Stadtvilla überhaupt noch zu finden, ist wie ein Sechser im Lotto. Das dachte sich auch die Hamburger Arztfamilie, als sie das in den 1920ern erbaute Einfamilienhaus erwarb. Eigentlich zu klein, eigentlich viel zu viel zu tun – aber wir erinnern uns: eigentlich auch gar nicht mehr auf dem Markt erhältlich. Verliebt hatte sich die Familie in die kleine hyggelige Struktur und Atmosphäre des Hauses, gewohnt war sie allerdings den Komfort eines hochmodernen Penthouse Neubaus. Unsere Herausforderung lag somit auf der Hand: den Charme des Alten erhalten aber in einen neuen Kontext setzen, neuen Raum schaffen und harmonisch in Bestehendes integrieren, Strukturen öffnen und den Bewohnern somit ein Refugium „mittendrin“ mit hohen Designanspruch zu schaffen.

Der sensible Umgang mit Bestandsgebäuden ist die wichtigste Herausforderung unserer Zeit in Bezug auf den Klimaschutz aber auch das baukulturelle Erbe des Stadtbildes. 
Der Straßenzug in den dieses Objekt angesiedelt ist, gilt aus Sicht des Denkmalschutzes als Erhaltungsbereich - daher darf die Anmutung und Wirkung des Straßenbildes nicht durch unpassende Neubauten und Erweiterungen beeinträchtigt werden. Unser gestalterischer Ansatz wurde durch die Baukomission der Stadt bestätigt. Die bauliche Veränderung der bestehenden Kubator greift sensibel in die bestehende Baukultur ein. Im Gegensatz zu den benachbarten Bauten, die einen einschossigen Anbau in Kubenform gesetzt haben, bindet sich der durch uns verwirklichte Anbau in den historischen Bestand nahtlos ein. Im historischen Teil zur Straße sind die alten Raumstrukturen erhalten geblieben. Im Innenraum des Anbaus wurden die Bedürfnisse der jungen Familie, unter respektvoller Bezugnahme auf den Bestand in der Neugestaltung berücksichtig.