Das Streben nach einer dem Standort und der Aufgabenstellung gerecht werdenden Architektur führte zu der Wahl von Holz als gestaltprägendem Material für Konstruktion, äußere und innere Verkleidung. Darüber hinaus ließen sich dadurch eine kurze Bauzeit und sehr angemessene Baukosten erreichen.
Mit seinem steilen Satteldach nimmt das Haus ein Motiv seines Nachbarn, einem traditionellen norddeutschen Reetdachhaus, auf. Mit seiner Grundfläche von 6,30 x 12,40 m fügt es sich in den vorhandenen Baumbestand auf dem langrechteckigen Grundstück ein. Rundum mit stumpfen Rotzederschindeln eingedeckt, wird es - von Jahr zu Jahr mehr – zum Teil seiner Umgebung. Während an der Nordwestfassade nur durch einige, tief eingeschnittene Fensterschlitze Licht in die dahinter liegenden Schlafräume und das Bad dringt, öffnet sich das Haus nach Südosten mit einer großflächigen Verglasung zum See.
Die Konstruktion des ebenso hohen wie breiten Einraumes besteht aus sieben Leimbindern als Dreigelenkrahmen, die auf Stahlbetonstützen abgesetzt wurden. Die Stützen sind in eine elastisch gebettete Sohlplatte mit umlaufender Frostschürze eingespannt, die aufgrund des schwierigen -da torfigen - Baugrundes erforderlich wurde.
Im Inneren des Hauses gliedern die Leimholzbinder den Raum. Zwischenfelder wurden mit gekalkten Kistensperrholzplatten ausgefacht, der Boden vollflächig mit gekalktem Kistensperrholz belegt.
Sämtliche bewitterte Holzbauteile sind luftumspült und konnten daher ohne chemischen Bautenschutz roh verbaut werden. Einzig dem Giebelbinder und den Fenstern/Laibungen wurden eine Lackierung und zugehörige dreijährige Wartungsintervalle verschrieben.
Auf Entwässerungsrinnen oder Verblechungen wurde ganz verzichtet.
Die hochgedämmte und winddichte Wandkonstruktion in Verbindung mit den sehr guten Fenstern und der relativ geringen Speichermaße des Bauwerkes machten es möglich, auf eine Heizung zu verzichten. Lediglich passive solare Wärmegewinne und ein holzbefeuerter Kamin sorgen für die Erwärmung. Den sommerlichen Wärmeschutz übernimmt - beinahe symbiotisch - der umgebende Baumbestand.