In einem historischen Ortsteil von Lechbruck entstand ein Gebäude für eine multifunktionale Nutzung als Wohn- und Atelierhaus. Eine Wandscheibe trennt eine Maisonette, die heute das Studio eines Architekten ist, von zwei Wohnungen. Den Baukörper kennzeichnen scharfkantige Einschnitte in das Volumen (Eingang, Terrassen), die verglaste Fassade des Ateliers und die gänzlich unterschiedlichen Werkstoffe, welche die Kubatur äußerlich umhüllen. Das Grundstück ist nahezu eben. Nach Süden fällt am Ende des Grundstücks der Hang steil zu einem kleinen Bach ab.
Das Entwurfskonzept wurde in zwei Richtungen verfolgt. Zum einen wurde die Analogie zum im ländlichen Raum weit verbreiteten "Jägerzaun" aufgenommen und mittels eines parametrischen Modells die Fassade entwickelt. Zum anderen wurde gemäß dem Prinzip der „fünf Fassaden“ eines Hauses jeder Außenfläche oder -seite ein spezifisches Material und somit eine eigene „haptisch-optische Welt“ zugewiesen. Die Wahl der Materialien fiehl auf Lärche, Polykarbonat, Wellplatten, Putz und Ziegel.