Haus Erler

Teichstraße 5, 04617 Fockendorf

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Meier Unger Architekten


51.0000000 12.0000000 Teichstraße 5, 04617 Fockendorf
Diese Objektpräsentation und die dazugehörenden Fotos wurden der Heinze GmbH im Rahmen des Heinze ArchitektenAWARDs 2020 zur Dokumentation beispielhafter Architektur zur Verfügung gestellt.

Objektkategorie

Wohnungsbauten

Objektart

Einzelhäuser

Art der Baumaßnahme

Neubau

Datum der Fertigstellung

01.2020

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Raummaße und Flächen

Nutzfläche
160 m²
Wohnfläche
125 m²
Grundstücksgröße
220 m²
Grundstücksgröße
2.240 m²

Verwendete Heizenergie

Primär
Gas
Sekundär
Solarthermie

Energiestandard

Sonstiges

Tragwerkskonstruktion

Ziegelmauerwerk

OBJEKTBESCHREIBUNG 
DAS DORF IM DORF
 
Das Haus Erler entsprach einer Bauaufgabe, die wohl immer noch als eine der typischsten, sowie profansten Aufgaben für Architekten verstanden werden kann. Die schlichte Erstellung eines Familienhauses mit Nebengebäude inmitten eines Dorfes. Fasziniert von Dorfstrukturen, die ihrem Maßstab entsprechend eine durchaus interessante Ausbildung von Gemeinschaft und Öffentlichkeit aufweisen, wurden Dorfplätze, Hoftypologien von Bauernhäusern dieser Region, Wegräume in die Landschaft und die scheinbar zufällige Komposition von Nachbarschaften zur entwerferischen Motivation. 
 
Der Entwurf versteht sich somit nicht als ein Gebäude, sondern als ein Ensemble aus räumlichen Situationen. Diese Situationen sind vielseitig lesbar und erzeugen Qualitäten, die sich den Bewohnern, wie auch den Passanten  erschließen. Der Carport wird zum überdachten Platz an der Straße und bildet den Auftakt für den Eingang in das Wohnhaus. 
Der von den Einzelbauten umschlossene Platz wird zum Hofraum und Zentrum des Familienlebens. Hier werden Feste gefeiert, die Pflanztröge mit Brunnenwasser versorgt und die Landschaft genossen, in die sich der Hofraum auf einer Seite hin öffnet. Wiederum kann man den Hof auch als Platz verstehen, auf dem die einzelnen Gebäude zum Stehen kommen und eine Nachbarschaft miteinander eingehen. Dieses Gegenüber spiegelt sich auch in der Ausgestaltung der Fassaden wieder. Zum einen sind die Fassaden am Platz überhöht und zum anderen über ihr Relief und einer Vielzahl von Ornamenten als Platzfassaden wirksam. 
 
Die Grundrisse sind einfach, versuchen aber über die präzise Ordnung die räumlichen Qualitäten des Hofes und ihre Nachbarschaft auch innenräumlich erlebbar zu machen. Der Hauptraum des Wohnhauses orientiert sich dabei ebenfalls auf den zentralen Platz und findet im kleinen Werkstattgebäude sein räumliches Gegenüber. Nur die kräftigen Pfeiler der Fassade, verdeutlichen den markanten Übergang vom Innen zum Außenraum.  
 
 
DER STEIN
 
Von Anfang an bestand das Bedürfnis nach einem sinnenhaften Reiz der Oberflächen. Bei der Suche nach einem entsprechenden Material, welches als Teil und als Ganzes diesen Reiz befriedigen konnte, wurde der Ziegel und das Mauerwerk massgebend. Um Transportwege von mehreren hundert Kilometern auszuschließen gingen wir regional auf die Suche und fanden eine alte Ziegelmanufaktur in Nossen bei Dresden. Die Ziegel werden hier noch mit alten Maschinen hergestellt. Uns wurde ermöglicht die Abläufe der Produktion zu justieren. Wir konnten den Wassergehalt der Rohmasse erhöhen, wodurch der Stein formbarer wurde und die Spuren der Herstellung stärker sichtbar. Zudem konnten wir vereinbaren, dass die Gummibänder der Förderanlage nicht gereinigt wurden, was der Oberfläche zusätzliche Kerben und Abdrücke verpasste. Diese Eingriffe hatten für uns den positiven Effekt, der nun nicht mehr vorhandenen Maßhaltigkeit. Jeder einzelne Ziegel wurde zum Einzelstück. 
 
Die Wahrnehmung der Wände war für uns jedoch von Anfang an nicht ausschließlich vom Ziegel definiert, sondern auch über die Fuge. Wir erhöhten das Maß auf 2-3 cm was dem ruralen Charakter, den wir anstrebten, zur Wirkung verhalf. Mit einem wilden Verband, gemauert mit den Lagerseiten als Sichtseite im Normalformat, war das Grundgerüst gefunden. 
 
Neben der Detaillierung von Relief, Stürzen, Kapitellen usw. wollten wir die Dachränder subtiler ausbilden. Aus Kostengründen wurde der Ziegel als 7 – Schlitz hergestellt, was in unseren Augen ein spannendes Potential aufwies. Wir drehten den Ziegel auf die Schlitzseite, je nach Situation als Halb- oder Vollstein und mörtelten diesen Analog der Fugen aus. Zudem wollten wir einen Abschluss als Ziegel, was uns schlussendlich zur Hohlpfanne führte. Nochmals verziert mit kleinen 3x3cm Ziegelstücken, hergestellt aus den Resten der Verarbeitung, wurde der Abschluss entsprechend als Fries gestaltet. 
BESCHREIBUNG DER BESONDERHEITEN 
- Ensemble aus räumlichen Situationen
- Hofraum für das Familienleben
- Ziegel

VERBAUTE PRODUKTE

Beschläge aus Hamburg
Türdrückergarnituren
Bauhaus Schwarzstahl


Zementfliesen
Zementmosaikplatten

Ziegel
Normalformat Ziegel

PROJEKTBETEILIGTE FIRMEN UND PERSONEN

Fachplanung: Tragwerksplanung

Fankhänel & Müller Ingenieurbüro

Markt 8

04109 Leipzig

Tel. +49 (0) 3 41 / 9 63 76 -0

Bauleistung: Rohbau

Kriestenbau

Am Schwarzen Graben 45

04862 Audenhain


Bauleistung: Rohbau

Günter Raßmann Klinkerbau

Schleifweg 8

99718 Greußen,


Architekt/Planer

Meier Unger Architekten

Käthe-Kollwitz-Str. 13

04109 Leipzig

Tel. +49 341 67955121

Bauleistung: Dachdeckung, Dachabdichtung

Bauunternehmen Haselhoff GmbH

Lindenstr. 1

04862 Mockrehna

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