Typologisch wird das kompakte Haus zu einem sich nach Süden öffnenden U-Haus transformiert, das in EG und OG je über eine zentrale Achse erschlossen wird. Im UG befindet sich eine von außen separat zugängliche Einliegerwohnung.
Die im Grundriss dargestellten, räumlich erlebbaren Einschnitte der Wände sind teils orthogonal teils schräg komponiert, sie folgen einer komplexen Lichtführung unter Berücksichtigung der Tages- und Jahreszeiten. Der vormals statische Kubus bekommt Dynamik und Spannung.
Durch diese Entwurfsentscheidungen sowie offene Raumfolgen und lichtdurchflutete Räume macht Haus ES Garten und Altbaumbestände in großzügigen Innen-Außen-Bezügen erlebbar.
Unterschiedliche Putzstrukturen unterstützen die skulpturale Ausformung: der Hüllkörper ohne Einschnitte wurde mit Mineralputz in 3mm-Körnung, die eingeschnittenen Wände dagegen mit sehr feinkörnigen Carrara Marmor Putz ausgeführt.
Haus ES erfüllt den KfW 55 Standard und bezieht Fernwärme aus Geothermie. Ästhetik und Nachhaltigkeit werden den Wünschen des Bauherrn entsprechend zusammengeführt, radikaler Minimalismus bis hin zur Detailausbildung erforderten präzise handwerkliche Umsetzung.