Doch ausgerechnet dort, wo ein wunderschöner weiter Blick ins Tal eröffnet wird, befand sich ein Nachbarhaus als Grenzbebauung, das nicht nur die Aussicht ins Tal versperrte, sondern zudem das Thema Einblicke und Ausblicke, sowie den Schutz der Privatsphäre in den Fokus der Planung rückte.
Zu Beginn des Entwurfs wurde die gewünschte Gebäudegröße auf dem Baufeld platziert, die anschließend in zwei Riegel gegliedert und zueinander versetzt wurden. Der talseitige Riegel wurde nochmals in zwei Hälften unterteilt, die zueinander verdreht wurden, um die Blickachsen rechts und links am Nachbargebäude vorbei zu lenken.
Drei klar ablesbare Baukörper verbinden sich so in einem mittigen Erschließungskern, schaffen Blickbezüge zwischen den einzelnen Funktionsbereichen und erzeugen ein hohes Maß an Privatsphäre.
Die Kombination aus Massivholzelementen, Sichtbeton und Glas verbindet sich zu einer wirtschaftlichen Hybridlösung mit größtmöglichem Gestaltungsspielraum.
Eine Sichtbetonbodenplatte mit Betonkernaktivierung sowie die Trennwand des Treppenraumes in Sichtbeton prägen den reduzierten Materialeinsatz des Wohnhauses mit puristischer Eleganz. Vielmehr noch bat der Bauherr darum, zum Betonieren der Treppenhaustrennwand die ältesten zur Verfügung stehenden Schaltafeln zu verwenden, um keine glatte Betonoberfläche zu erhalten, sondern eine Sichtbetonwand mit Charakter und Geschichte.
Als Heizsystem wurde eine effiziente Eisspeicherwärmepumpe gewählt, welche mittels Fußbodenheizung für die Behaglichkeit der Wohnräume sorgt.
Der umgebende Holzrahmenbau sowie Massivholzdecken tragen zudem zum ökologisch, nachhaltigen Konzept des Wohnhauses bei und fördern das Raumklima.