Das Wohnhaus Geßlerstraße entstand auf einer kleinen Restfläche von knapp 9 m Breite und 13m zulässiger Bebauungstiefe. Als Abschluss der gründerzeitlichen Berliner Blockbebauung erfolgt durch die Auflösung der Brandwand eine dreiseitige Belichtung des Baukörpers. Die Anordnung der Wohnungen ist den örtlichen Zwängen und funktionalen Anforderungen geschuldet. Es entstanden drei unterschiedliche Wohnungstypen auf 7 Geschossen: Eine Garten-Maisonette, drei Etagenwohnungen und ein Penthouse-Maisonette. Die vertikalen Erschließungsflächen sind auf ein absolutes Minimum reduziert, der Aufzug öffnet ohne vorgelagerte Verkehrsfläche direkt in die Wohnungen. Jeder Wohnung ist ein privater Freiraum zugeordnet. Dachterrassen und großzügige Südbalkone den oberen Wohnungen und der Garten der erdgeschossigen Wohnung. Ein hölzerner Körper für Fahrräder, Müll und Sichtschutz verbindet sich mit dem Gebäude und verortet es in der Umgebung.
GARTENMAISONETTE : RAUM UND ATMOSPHÄRE
Die Split-Level-Organisation der Gartenmaisonette mit Raumhöhen von nur 2,60 m in Schlafzimmern und Küche und dem zentralen verbindenden Wohnraum von 4,10 m ermöglichte erste eine 7-geschossige Bebauung und bietet die gewünschte räumliche Großzügigkeit. Die Treppe zwischen Küche und Wohnraum ist nicht nur reine Verkehrsfläche, sondern bietet eine großzügige räumlichen Verbindung der beiden Bereiche. Die Sitzstufen dienen ebenso wie die tiefen Fensterlaibungen auch als Spiel- und Kommunikationsfläche. Authentische Materialien wie roher Beton und geöltes Holz sind kombiniert mit warmen Farbtönen und prägen die Raumatmosphäre. Die körperhaften Einbauten sind mit einer Schattenfuge vom Rohbau abgesetzt, was dem ganzen bei aller Robustheit eine gewisse Präzision gibt.
FASSADE : GESTALT UND MATERIALITÄT
Bestimmendes Gestaltungselement der Fassade sind die großen abstrakten Fenster mit absturzsichernder Festverglasung und opaken Öffnungsflügeln aus eloxierten Aluminiumpanelen. Die Besenstrichstrukturierung des Putzes gibt der Fassade eine gewisse Tiefe und unterstützt die Körperhaftigkeit des Baukörpers. Sie steht im Kontrast zu den präzisen flächenbündigen Fenstern aus eloxiertem Aluminium. Die Streckmetallbrüstungen der Balkone und die Verblechung des Eingangs sind ebenso aus eloxiertem Aluminium im Farbton der Fenster.
NACHHALTIGKEIT
Die Flächenökonomie, die extensive Dachbegrünung und der kfw55-Energiestandard tragen zu einer nachhaltigen innerstädtischen Verdichtung bei.