Grundriss und Raumprogramm
Um das gewünschte Raumprogramm zu ermöglichen, wurden die Räume im Erdgeschoss mit großen Durchbrüchen verbunden und ein Anbau für den Eingang geplant. Der Anbau ermöglichte es auch, den bestehenden Eingang an der Gartenseite auf die Seite der Zufahrt zu verlegen und somit einen ungestörten privaten Terrassen- und Gartenbereich herzustellen. Der Treppenraum wurde durch einen Luftraum verbunden und nach oben erweitert.
In dem durch das neue „Giebelhaus“ erweiterten Obergeschoss konnten zwei Kinderzimmer, ein großes Badezimmer und ein Arbeitszimmer angeordnet werden.
In dem - ebenfalls durch das „Giebelhaus“ erweiterte - Dachgeschoss befindet sich das Elternschlafzimmer mit Ankleide sowie ein Abstellraum. Die Technik (Therme und Pufferspeicher) und die Hausanschlüsse sind im Keller untergebracht.
Baukonstruktion und Fassade
Die Rohbaumaßnahmen im Bestand wurden in konventioneller Massivbauweise durchgeführt. Zusätzliche nicht tragende Trennwände wurden in Trockenbauweise ausgeführt. Der neue Dachstuhl, der Anbau im Erdgeschoss und das „Giebelhaus“ wurden in Holzrahmen-Bauweise errichtet. Das bestehende Mauerwerk wurde mit einem WDVS System gedämmt. Das Giebelhaus wurde mit einer hinterlüfteten Alu-Paneel Fassade verkleidet. Besonders wichtig war, dass das verwendete Fassadensystem (PREFA) auch in der geneigten Fassade verwendet werden konnte. Das Satteldach wurde mit Tondachziegeln gedeckt und die Flachdächer mit Folie abgedichtet.
Energetische Sanierung / Haustechnik
Zusätzlich zu der Fassadendämmung wurden alle Fenster und Außentüren erneuert. Aus Kostengründen wurden Kunststofffenster mit einer Dreischeibenverglasung eingebaut. Im Giebelhaus sind die Fenster außen bündig und mit einer Alu-Blende versehen. Das Haus wird über Flächenheizkörper mit einer Gastherme beheizt. Die Heizung und die zentrale Warmwasserbereitung werden über die Solarthermieanlage mit Pufferspeicher unterstützt. Das Gebäude verfügt über eine dezentrale feuchtegesteuerte Lüftung. Die Zuluftelemente sind in die Fensterrahmen integriert.
Ausbau
Im Innenausbau wurde so viel Bestand wie möglich erhalten, so konnten die alten Holzböden, die Treppe und Türen erhalten bleiben. Elemente wie ein Stahlträger oder Tapetenabschnitte wurden unbehandelt belassen und eingesetzt. Die Bäder wurden komplett neu errichtet und ausgestattet.
Mit dem Entwurf wurde der Kontrast und das Nebeneinander von Neu und Alt thematisiert. Das Alte wurde nicht überdeckt und vom Neuen vereinnahmt, sondern durch bewusste Kontrastierung betont. Das Resultat ist ein funktionaler Grundriss und eine wohnliche Atmosphäre.