Haus im Burggarten [Domus academica]

Burggartenstraße 27, 53115 Bonn

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Uwe Schröder Architekt


50.0000000 7.0000000 Burggartenstraße 27, 53115 Bonn
Diese Objektpräsentation und die dazugehörenden Fotos wurden der Heinze GmbH im Rahmen des Heinze ArchitektenAWARDs 2020 zur Dokumentation beispielhafter Architektur zur Verfügung gestellt.

Objektkategorie

Wohnungsbauten

Objektart

Sonstige Wohnungsbauten

Art der Baumaßnahme

Neubau

Datum der Fertigstellung

06.2020

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt
824 m³
Wohnfläche
107 m²
Grundstücksgröße
201 m²
Grundstücksgröße
67 m²

Tragwerkskonstruktion

Ziegelmauerwerk

OBJEKTBESCHREIBUNG 
Auf einer Parzellengröße von ca. 12 Metern Breite und einer durchschnittlichen Tiefe von nur 5,6 Metern, entwickelt sich der Bau über drei oberirdische Geschosse in die Höhe. Hier nimmt das Haus Bezug auf die Nachbarbebauung mit deren Traufe es exakt abschließt. 
Über den mittigen Eingang mit kleiner Vortreppe wird das zentral gelegene Treppenhaus erreicht. Auf allen Geschossen finden sich vor der Treppe passagenartige Räume als Zugang zu den links und rechts angelagerten Kleinwohnungen. Die Passagen können dabei - nicht zuletzt wegen des im zweiten Obergeschoss nur innenräumlich wirksam werdenden Satteldaches - als eingestelltes Brückenhaus zwischen zwei Wohntürmen gelesen werden. Der in der straßenseitigen Fassade auftretende kolossale Bogen klammert zugleich beide Seiten des Hauses zu einem Baukörper zusammen. 
BESCHREIBUNG DER BESONDERHEITEN 
Dem Bau, welcher auf den ersten Blick weder alt noch neu erscheinen mag, sind Verbindungen zum mittelbaren und unmittelbaren Ort eingeschrieben. So ist das Gebäude konzeptionell ebenso wenig ohne die universitären Institutsbauten des späten 19. Jahrhunderts rund um die Meckenheimer Allee, als auch ohne seinen ungleichen Zwilling - dem Eckhaus zur Sternenburgstraße - zu verstehen. 
 
Das Eckhaus konnte 2008 aufwändig saniert werden. In diesem Zusammenhang wurde der bogenförmige Hauseingang tief in den Baukörper zurückverlegt und zu einem Tonnengewölbe als vermittelndem Raum zwischen der öffentlich geprägten Straße und der privaten Räumlichkeit des Hauses erweitert. 
 
Das Haus im Burggarten führt nun nicht nur die im Eckhaus untergebrachte Nutzung von studentischem Wohnen fort. Es greift in variierter Form auch das Motiv des Übergangsraumes erneut auf und führt das Thema auf Grund der geringen Grundstücksgröße in die Vertikale.
 
Im rückwärtig gelegenen Treppenraum findet der Bogen der straßenseitigen Fassade schließlich seine räumliche Entsprechung in einem handwerklich gemauerten Gewölbe aus blau glasiertem Ziegel. Durch die formale Idee der Konstruktion, die Farbigkeit des glasierten Materials, aber auch durch die dekorierend eingemauerten gelben Klinker spannt die Tonne hier zeichenhaft ein imaginäres Himmelszelt über den gemeinschaftlich genutzten zentralen Raum des Hauses.
 
Die zweifarbig kontrastierende Betonung des Mauerwerkverbandes rekurriert dabei im weiteren Zusammenhang auch auf die Vorstellung einer ursprünglichen, textilen Raumbildung (vgl. Gottfried Semper).
 
Materialität und Farbigkeit des Ziegels binden das Haus nicht nur in die direkte Nachbarschaft zurück. Zugleich verweisen Sie auf die alten Institutsgebäude der Universität Bonn, wie zum Beispiel die Neue Anatomie (1868–1872, August Dieckhoff, Jacob Neumann) oder das Physiologische Institut (1875–1878, Jacob Neumann). Eine der Vorstellung vorbehaltene Korrespondenz der Orte also, welche auf der Verwandtschaft von Widmung, Materialität, und Farbigkeit gründet.
 
Im Inneren sind die sechs Appartements mit einem minimalen Raumprogramm ausgeführt. In den Wohnungen gibt es jeweils nur einen Raum, in welchen ein Funktionskörper aus Bad, Küche und darüberlegender Schlafempore eingestellt ist. Auch hier ist das Material bedacht ausgewählt: Ähnlich der Ziegelfassade rekurriert das eichene Mosaikparkett in symbolischer Weise auf die Vorstellung einer ursprünglich textilen Raumbildung. Der im Würfelverband verlegte Boden ist dabei umlaufend durch einen Fries eingefasst und an den Längsseiten durch eine fransenartige Verlegung abgeschlossen. Die (analog zur Kartenfarbe Karo, 2–5, Ass) in dunkler Räuchereiche eingesetzte Musterung vervollständigt nicht nur figurativ die Idee eines raumabschließenden Teppichs, sondern gibt den Wohnungen analog zur gemeinschaftlich gedachten Symbolik des steinernen Gewölbes die Idee von abgegrenzten, individuell gewidmeten Räumen.
 
„Die Welt muß romantisiert werden. So findet man den ursprünglichen Sinn wieder.“ (...) „Indem ich dem Gemeinen einen hohen Sinn, dem Gewöhnlichen ein geheimnisvolles Ansehen, dem Bekannten die Würde des Unbekannten, dem Endlichen einen unendlichen Schein gebe, so romantisiere ich es.“  [Novalis, Fragmente und Studien (1797 – 1798)]

VERBAUTE PRODUKTE

Leuchten


Türdrückergarnituren


PROJEKTBETEILIGTE FIRMEN UND PERSONEN

Architekt/Planer

Uwe Schröder Architekt

Kaiserstraße 25

53113 Bonn

Tel. 02282499460


Bauleistung: Tischler

Bleialfer Schreinerwerkstätten Michels GmbH

Alter Bahnhof 16

54608 Bleialf


Bauleistung: Dachdeckung, Dachabdichtung

Roggendorf Bedachung GmbH

Feldstr. 6

53340 Meckenheim

Tel. 02225/99300

Bauleistung: Fassade

Bauceram GmbH

Am Tonschuppen 2

53347 Alfter

ZEICHNUNGEN UND UNTERLAGEN

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