Interior
Im Haus K stehen Natur und Landschaft im Zentrum des Entwurfsgedanken. Zweigeschossig und mit großer Glasfassade taucht das Atrium das Innere des Hauses in natürliches Licht und vermittelt das gewünschte naturnahe Gefühl. Es steht im starken Gegensatz zum Flurbereich, welcher das Ankommen funktional begreift und schließlich den Übergang zum Wohnen großzügig und leuchtend inszeniert. Bereiche wie die Bibliothek hingegen werden indirekt beleuchtet und vermitteln unterstützt von dunklen Oberflächen und satten Farbtönen eine dichte Atmosphäre. Künstliche Lichtquellen in Form von Wand- und Tischleuchten heben besondere Bereiche hervor und sorgen für Behaglichkeit.
Auch die Raumabfolge strahlt, durch ihre Klarheit und Struktur, Ruhe aus. So platzierten wir alle notwendigen Einbauten in einem zentral gelegenen Holzkubus. Er fasst Einbauten wie Küchenzeile, Treppe, Schiebetüren und Schränke zusammen und bildet das formale Rückgrat des Hauses. Gleichermaßen zoniert er den offenen Grundriss der Wohnetage: Bereiche wie Wohnen und Kochen etwa sind in räumlicher Beziehung zueinander, funktionieren jedoch ganz für sich. Die Offenheit des Erdgeschosses wird durch das große Atrium ins Obergeschoss weitergetragen und eröffnet hier eine Galerie, von der die privaten Räume abgehen. Der Bauherrenwunsch nach Einsatz von robusten, langlebigen Naturmaterialien fügte sich mit der Idee von erdiger, warmer Tonalität des ganzen Interiors. So ist eine natürlich wirkende, zeitlose Grundstimmung des Hauses entstanden. Der Hauptakteur ist hierbei Eichenholz. Die Deckenoberfläche des Erdgeschosses ist vollflächig mit einem Holzlamellensystem verkleidet, um eine behagliche, aber auch akustisch angenehme Wirkung zu erzeugen. Auch Wandverkleidungen sowie Möbel im gleichen Holz schreiben das Konzept fort und lassen durch das Wechselspiel zwischen Fläche und filigraner Lamelle die funktionalen Einbauten zum Raumerlebnis werden. Erweitert werden die dominierenden Holz- und Steinoberflächen von punktuell eingesetzten Farbakzenten.
Das akribisch ausgesuchte Mobiliar ergänzt den Innenausbau nicht nur funktionell. Es bringt Struktur und Textur in die sonst formreduzierte Umgebung und transformiert das Raumerlebnis auf die menschliche Perspektive.
In der gekonnten Balance zwischen glatten und strukturierten Oberflächen, zwischen hell und dunkel, offen und geschlossen entsteht für die Bewohner ein Ort der Ruhe und Behaglichkeit.
Flexibilität & Umnutzbarkeit
Bauzeitlich ist das Gebäude auf die Bedürfnisse der Familie zugeschnitten und alle Räume werden genutzt. Verlassen die Kinder irgendwann das elterliche Haus, wird der Bedarf an Fläche geringer. In diesem Fall kann das Haus angepasst und zu zwei separat nutzbaren Wohneinheiten umgebaut werden. Bereits im Rohbau wurde eine später leicht entfernbare Deckenöffnung für einen kleinen Personenaufzug zur oberen Einheit und in den Keller vorgesehen. So werden alle Etagen auch im Alter barrierefrei nutzbar.
Im Holzbau wurden zu einem späteren Zeitpunkt entnehmbare Innenwände bereits in der statischen Planung berücksichtigt. Leitungen und Installationen für eine später benötigte Küche sind ebenfalls bereits in den Wänden des Holzbaus untergebracht. Durch wenige Eingriffe werden die Wohneinheiten voneinander getrennt und im Obergeschoss wird durch den Rückbau ausgewählter Wände Platz für Wohnen/Essen/Kochen geschaffen. Die Einheit im Obergeschoss ist dann barrierefrei erreichbar.
Nachhaltigkeit
Das Erdgeschoss ist in monolithischem, mineralisch vorgedämmten Mauerwerk errichtet. Dadurch kann auf ein Wärmedämmverbundsystem verzichtet werden. Das „Schlafhaus“ im Obergeschoss ist als Holzkonstruktion mit hohem Vorfertigungsgrad geplant und umgesetzt worden. Der mit Recyclingmaterial gedämmte Holzrahmenbau erhöht die Behaglichkeit, bindet viel CO₂ und ist bei Bedarfssänderungen flexibel anpassbar. Die robuste Fassade aus Titanzink schützt die Holzkonstruktion und ermöglicht eine lange Lebensdauer des Gebäudes. Beheizt wird das Objekt durch eine geothermische Wärmepumpe. Die entsprechenden Bohrungen konnten direkt auf dem Grundstück durchgeführt werden. Auf dem Dach sind Befestigungen und Durchführungen für eine Photovoltaikanlage hergestellt. Diese wird innerhalb der ersten beiden Jahren nachgerüstet und in die Hausanlage eingespeist.