Die Stadt Hamm liegt im östlichen Ruhrgebiet, nordöstlich von Dortmund und grenzt an das nördlich gelegene Münsterland. Das Haus R befindet sich etwas versteckt im rückwärtigen Bereich bestehender, kleinteiliger Wohnbebauungen des „Lohauserholz“, einem beliebten Wohnviertel von Hamm. Das eher kleine Baufeld innerhalb des freien Areals sichert einen verträglichen Abstand zu den Bestandsgebäuden und bietet dadurch auch Platz für die architektonische Geste des Gebäudes.
Architektur
Entlang der Nordostseite sitzt der Baukörper direkt an der Baugrenze und bildet dort das Rückgrat des Gebäudes. Dem entgegengesetzt wird auf der Südwestseite eine gezielte Verdrehung der Kubatur ablesbar, wodurch der Eingangsbereich eine einladende Öffnung erhält. Auf der Gartenseite schmiegt sich der offene Wohnbereich an die angrenzende Terrasse, sodass die Innen- und Außenbereiche fließend ineinander übergehen können.
Das darüber auskragende Obergeschoss bietet sowohl einen Schutz für den darunter liegenden Austritt auf die Terrasse, als auch eine optimale Ausleuchtung der Räume mit natürlichem Tageslicht. Wie ein Fernglas ragen die Kuben hervor und bieten einen freien Blick auf die umliegenden Grünflächen. Die teilweise zueinander versetzten Geschosse werden auf den Längsseiten wieder in einer Flucht zusammengeführt. Die bauliche Schräge der Fassade im Erdgeschoss auf der Westseite des Gebäudes ermöglicht einen fließenden Übergang der Geschosse und rahmt den Eingangsbereich ein.
Material
Das Wechselspiel zwischen Vor- und Rücksprüngen wird in der Materialität- und Farbwahl fortgeführt und verstärkt. Die horizontale Echtholzfassade erhält durch die anthrazitfarbene
Putzoberfläche den notwendigen Kontrast. Auf allen vier Gebäudeseiten ist somit ein Wechsel auf unterschiedlichen Ebenen erlebbar. Beispielsweise taucht die eingerückte Holzfassade im Erdgeschoss als umlaufendes Element im Obergeschoss wieder auf.