Das im Schaffhauser Quartier ‚Breite’ errichtete ‚Haus Roy’ bildet den nördlichen Abschluss der 1911 als Hofanlage angelegten Wohnüberbauung ‚Schwarzadlergüetli’, welche hufeisenförmig einen großzügigen Gartenhof umschließt. Während sich der Baukörper einerseits schützend zwischen öffentliche Strasse und Innenhof stellt, partizipiert er andererseits vom großzügigen Grünraum des gemeinschaftlichen Innenhofes. Im Zusammenklang mit dem auf der Bauparzelle bestehenden denkmalgeschützten Riegelhaus entsteht ein räumlich wie ästhetisch spannungsvoll dichtes Ensemble aus Alt- und Neubauten. In seinem sichtbaren Detail ist der Neubau auf das mögliche Minimum reduziert und erscheint als monolithischer Block. Die fugenlose Betonschale wird durch die schwarzbraun glänzende Lackierung entmaterialisiert, sodass eine scharf geschnittene abstrakte Skulptur entsteht, in deren Masse drei sehr unterschiedliche Außenräume eingeschnitten sind. Der durch die Auskragung des Obergeschosses geschützte Eingangsraum mit Einstellplatz dominiert die sonst geschlossene und der Quartierstraße zugewandte Nordseite. Im Gegensatz dazu öffnet sich die Südseite in den Innenhof und verzahnt sich durch tiefe Einstülpungen mit dem Außenraum. Als Gegenpol zum exponierten Atrium im Obergeschoss besitzt das ebenerdige Gartenzimmer mit dem umbauten Ahornbaum einen nahezu kontemplativen Charakter. Aus dem Wunsch der Bauherrschaft nach einem flexibel teilbaren Wohnraum entstand ein Raumkonzept, welches gleichermaßen die Nutzung als großzügiges Einfamilien-, als Mehrgenerationen- aber auch als Zweifamilienhaus zulässt. Das Umschalten zwischen verschiedenen Nutzungsszenarien erfolgt durch minimale Eingriffe - eine verdeckte Schiebewand kann im Erdgeschoss eine autarke Wohneinheit abtrennen, im Obergeschoss übernimmt eine entsprechend ausgestattete Garderobenklappe die Funktion einer zweiten Wohnungstür, Gemeinschaftsbereiche bleiben bei allen Nutzungsvarianten autonom zugänglich.