Im Düsseldorfer Stadtteil Derendorf ist auf dem Grundstück des alten Straßenverkehrsamts ein innovativer Büroneubau entstanden. Der Heinrich Campus bildet den Auftakt zur sogenannten Unternehmerstadt, die symbolhaft für den wirtschaftlichen Wandel des Ortes steht. Der neue, als Campus strukturierte Komplex mit mehr als 66.000 m² BGF überzeugte in einem Investorenauswahlverfahren.
Drei ineinander geschobene Blöcke fügen sich zu einem neuen Baukörper zusammen. Durch seine dreifache Staffelung, ablesbar an Rücksprüngen der Fassade sowie einer Höhenentwicklung von fünf auf sieben Geschosse, fügt sich die Baumasse harmonisch in die städtebauliche Struktur ein und lässt öffentliche Freiflächen entstehen. Auf der Südseite entstand ein neuer Platz, von dem aus das Gebäude über den Haupteingang erschlossen wird. Ein weiterer Eingang befindet sich auf der Ostseite an der dort entstandenen Plaza.
Fassade und Konstruktion
Die abgerundeten Ecken verleihen dem Gebäude seine Dynamik. Die Klinkerfassade greift die ortstypische Industriearchitektur der Vergangenheit auf. Die Fassade ist zeitlos, reduziert und wertbeständig. Mit wenigen Elementen wird eine feingliedrige Struktur erreicht, die den Anforderungen des Ortes und der Nutzung gerecht wird. Das Gebäude überzeugt durch seine Klarheit und ist wohlproportioniert. Die Ziegelfassaden bestehen aus einem hellbeige-grauen Verblendklinker-Vollstein. Die Helligkeit des Klinkers wurde für die drei Bauteile abgestuft, wodurch die Grundgeometrie des Gebäudes betont wird. Horizontale Klinkerornamente betonen die Öffnungen der Lochfassade. Der gesamte Neubau wurde als Stahlbetonskelett errichtet. Die tragenden Betonstützen bilden die konstruktiven Achsen. Das Fassadenraster von 1,35 m ermöglicht eine hohe Flexibilität im Grundrisslayout.
Nutzung
Bis zu 6.000 m² Bürofläche pro Geschoss ermöglichen vielseitige Nutzungen. Dafür hat der Mieter – das Wirtschaftsprüfungsunternehmen Deloitte – ein innovatives Bürokonzept für rund 3.000 Mitarbeiter entwickelt, das dem Prinzip des „activity-based working“ folgt: Open-Space-Bereiche für die ungelenkte, offene Zusammenarbeit, Teamräume für das gemeinsame Erarbeiten von Themen, Telefonräume für ungestörte Telefonate sowie Think-Tanks für das konzeptionell konzentrierte Arbeiten. Lounges und ein zentraler Food-Court fördern die informelle Begegnung. Der Kongressbereich im Erdgeschoss komplettiert das Konzept. Die Höhenstaffelung ermöglicht Grünbereiche und Dachterrassen . Ergänzt wird das Freiraumangebot durch drei begrünte Innenhöfe.
Nachhaltigkeit
Auf Nachhaltigkeit wurde bei der Entwicklung des Heinrich Campus von Beginn an Wert gelegt: Fahrradstellplätze im Erdgeschoss kombiniert mit End-of-Trip Facilities schaffen Anreize, für den Weg ins Büro auf das Fahrrad umzusatteln. Elektroladestationen in der Tiefgarage ergänzen das Mobilitätskonzept. Aufgrund seiner nachhaltigen Planung und Umsetzung wurde der Heinrich Campus 2023 mit DGNB Gold zertifiziert.