Das in Stahlbeton-Skelettbauweise ausgeführte Gebäude positioniert sich selbstbewusst in Form eines markanten Rhombus in die gleichförmige, rechtwinklige Struktur des Helmholtz Zentrums und setzt am neu entstandenen Gaborplatz einen deutlichen baulichen Akzent. Die gesamte Gebäudestruktur basiert auf zwei spiegelbildlich angeordneten autarken Labormodulen, die an drei Seiten von variabel gestalteten Bürozonen eingerahmt sind. Im Zentrum befindet sich ein großzügiges Atrium mit Kommunikations- und Arbeitsbereichen, in dem Nutzungen über die Geschosse frei angeordnet wurden. Der Atriumsbereich ermöglicht es den Wissenschaftlern aus verschiedenen »Pioneer Groups« in unterschiedlichen Konstellationen und abwechslungsreichen räumlichen Situationen zu kommunizieren und zu recherchieren.
Besprechungsräume und Areale für informelles Arbeiten und Präsentieren stehen den Nutzern an den spitz zulaufenden Gebäudeköpfen zur Verfügung. Zwischen ihnen und dem Atrium bilden die sogenannten Flex-Zonen einen flexibel gestaltbaren Übergangsbereich mit Labor- und Büroarealen. Die Labore lassen sich bedarfsgerecht durch Boxen abtrennen, die wie Labormöbel auf- und abgebaut werden.
Im Erdgeschoss dominiert in den Bereichen von »Caféteria« und »Piazza« ein Terrazzo-Bodenbelag als durchgängiges Element. Einen bewussten Kontrast hierzu bildet der durchgehende Holzbodenbelag der oberen Geschosse. Auch die speziell für dieses Projekt gewählte und gefertigte Möblierung – wie die Einbauschränke und Sideboards entlang der Fassade, die zu Sitz- oder Tischelementen werden – ist überwiegend aus Holz gefertigt. Eingestimmt wird der Besucher bereits beim Betreten des Gebäudes durch das große in Schwarz-Weiß gehaltene Wandbild von Shiwen Sven Wang. Auf allen Ebenen begleitet die Forscher das ungewöhnliche Orientierungssystem: Es besteht aus 9 bis zu 18 Meter langen Bändern, die im Atrium zwischen den Forschungslaboren schräg im Raum montiert und wie Gummibänder zwischen Boden, Wänden und Decken verspannt sind. In ihrer Gesamtheit werden die Wegweiser zu einer Skulptur, die nicht nur den Weg weist, sondern auch die Identität des Hauses kommuniziert.