Die Kunsteisbahn wurde anlässlich einer Hamburger Gartenschau im Oktober 1935 gebaut; zur internationalen Gartenschau 1973 wurden die baulichen Anlagen ergänzt und in die Wallanlage integriert. Die Eisbahn ist ebenso wie der Park eingetragenes Garten-Kulturdenkmal. Im Zusammenhang mit der dringenden baulichen Sanierung sollte auch ein Konzept für die wirtschaftlich verbesserte Nutzung, insbesondere auch für den Sommer entwickelt werden.
Ein interdisziplinäres Team aus der Arge Paul Schüler, Architekt – plp Architekten und Generalplaner und Indoo als potenziellem Betreiber erhielt den Zuschlag für die Ausarbeitung der vorgelegten Idee, die Eisbahn in ihrer Form zu erhalten und sie zur Sommernutzung mit einem Klettergarten zu erweitern. Die anfängliche Idee, die Eisbahn mit einem Kletterparcour und Großschirmen zu überbauen, wurde nicht realisiert. Die Verlegung des Eingangs zum Holstenwall hin und die Erweiterung um ein Café und ein Multifunktionsgebäude wurden realisiert.
Ab der Genehmigungsphase bearbeitete rimpf Architektur den Entwurf bis zur Übergabe an den Bauherrn bzw. Indoo als Nutzer am 8. November 2017.
Barrierefreie Anbindung und Entwurfsüberarbeitung
Nach Überarbeitung des Entwurfes durch rimpf Architektur wurde das Café höhengleich- und damit barrierefrei an die Eisbahn und den angrenzenden Außenraum angeschlossen.
Die partiell geplante Verkleidung der Wände entlang der offenen Aufenthaltsbereiche wurde durch rimpf Architektur konsequent und durchgängig mit einer horizontal liegenden und robusten Rhombusschalung aus natur belassenem Lärchenholz, bekleidet. Hierbei wurden nur allgemein zugängliche Bereiche und deren Türen ausgelassen.
Die vorherige Deckenverkleidung mit Holzleisten wurde entfernt, um den gedrungenen Eindruck der Anlage abzumindern. Die vorhandenen Beton- Rippendecken wurden saniert und sichtbar belassen.
Eine farbige Sport- und Freizeitanlage mit historischen Bezügen
Die Anlage ist eine Sport- und Freizeit-Spielstätte, deren Funktionalität und Nutzungsvielfalt im Vordergrund steht. Die Betonkonstruktion der Rippendecken, Unterzüge, Betonbrüstungen und Stützen sowie die Naturholzleisten der Wände und die ergänzten Glasfassaden sind die konsequent reduzierten, gestaltprägenden Bauelemente der Anlage.
Der schwarzgrüne Gummi- Noppenboden ist ebenfalls als funktionaler Fußbodenbelag zurückhaltend. Auffällig und bunt sind die historisch beibehaltenen Bilder der Balkonbrüstungen. Den Anschluss an die Decke oberhalb der horizontal durchgängigen Holzlamellen bildet ein Band aus ständig wechselnden Farben, die auch als Akustiksegel innerhalb einzelner Deckengefache angebracht sind. Die durchgängige Farbigkeit des Farbbandes, der einzelnen Gefache der Rippendecken und der Sonnenschutzlamellen ist eine Anleihe an die Farbenwelt der Olympischen Spiele in München 1972 und verklammert und verbindet die Bauteile zur Gesamtanlage.