Mit Respekt vor dem Original und Mut zur Weiterentwicklung wurde das Hölderlinhaus mit der dazugehörigen Hofanlage saniert, um einen Neubau erweitert und ein Konzept für die Ausstellung zur Person Friedrich Hölderlin entwickelt - ein Projekt vom Um- über den Neu- bis hin zu Möbelbau.
Der Innenhof bildet das zentrale Element des Komplexes. Gefasst von Klostermauer sowie den bestehenden und neuen Gebäudeteilen, ist der Blick vom Hof aus auf den hinter dem Grundstück liegenden Weinberg erstmals wieder frei.
Die historische Räume wurden wieder hergestellt, Bauteile und zahllose Details – von der frühneuzeitlichen Fachwerkkonstruktion über heterogene Wandbeläge bis hin zu den teils noch barocken Fenstern – aufwändig restauriert und im Schulterschluss mit dem Landesdenkmalamt saniert. Um die neu hinzugefügten Bauteile deutlich von der bestehenden Substanz abzugrenzen wurde auf Beton und Stahl zurückgegriffen.
Die Kubatur des neuen, barrierefreien Erschließungsbauwerks schreibt die der barocken Scheune in Richtung Hang fort und ordnet sich ihr unter. Gemeinsam mit dem eingeschossigen Wechselausstellungsraum bildet das neue Treppenhaus eine mehrfach verschränkte Gebäudegeometrie. Ihre homogene äußere Schale wird durch die Fasung der Beton-Schaltafeln horizontal gegliedert.
Das Ensemble wird wahlweise über die Rampen und das neue Treppenhaus oder durch die ehemalige Zufahrt und den Innenhof betreten. Der Eingang befindet sich in der ehemaligen Scheune. Der vom Boden bis zum Dachstuhl reichende Raum wird von zwei Stegen durchquert, die Alt- und Neubau miteinander verbinden.
Die Rundgang durch die Ausstellung führt als Weg durchs Haus vorbei an den Stationen Familie, Persönlichkeit, Hölderlin als Autor, Weltsicht, Hölderlin immersiv und Hölderlin weltweit und endet wiederum in der Scheune.