Schlafhaus
Das ehemalige Wohnhaus war stark gezeichnet durch typische Sanierungen der 60er bis 90 Jahre. Die Räume dunkel, eng und muffig. Nach dem Freilegen der Bausubstanz zeigte sich ein erschreckendes Bild. Dennoch offenbarten sich auch positive Überraschungen. Unter Tapeten und Anstrichen fanden sich historische Wandbemalungen die im gesamten Haus gefunden wurden. Restauratoren stellten diese teilweise wieder her, ein echter Glücksfund. Ein eingemauertes historisches Fenster erwies sich als Vorlage für die neuen Holzfenster die vom Schreiner gefertigt wurden. Die Aufsparrendämmung auf dem Dach zum Erhalt des historischen Dachstuhls wurde im Detail so gelöst, das diese von außen nicht ablesbar ist und die filigranen Proportionen des Daches trotzdem erhalten bleiben.
Werkstatt
Das Gebäude ist eine ehemalige Werkstatt mit Schweinestall. Im Inneren wurden Wände und Deckenelemente zugunsten eines großzügigen Raumkontinuums entfernt. Im ehemaligen Schweinestall wurde die Küche installiert. Ein neues, großformatiges Fenster mit Sitzgelgelegenheit in der Brüstung wurde zum Garten hin geöffnet. Die Küche erhielt eine umlaufene u-förmige Sichtbetonwand. Diese ist kein reines Gestaltungselement, sondern bedient vier Funktionen. Sie ist Ringanker, Unterzug, Abdichtung und Heizung in einem. Durch eine Kernaktivierung wird das gesamte Gebäudeinnere zentral mit angenehmer Strahlungswärme versorgt. Die Sichtbetontreppe ist im Inneren hohl und beinhaltet die Gebäudetechnik.
Die denkmalgeschützten Fenster wurden aufwändig saniert. Andere Öffnungen wurden lediglich mit einer Festverglasung und einem außenliegenden Holzrahmen versehen. Die Fassade wurde vollständig vom alten Putz befreit und die Baustruktur freigelegt. Diese wurde mit einer historischen Natursteinschlämme vollständig in einem hellen Weiß-Grau überzogen.
Ohne dem Gebäude eine eigenständige gestalterisch-ästhetische Komponente hinzuzufügen, unterstreichen zurückhaltende Eingriffe dessen Ästhetik. Das Entwurfskonzept besteht in einer zeitgemäßen Interpretation der Materialität. Die eingesetzten Materialien sind dabei in ihrer Farbgebung und Textur genauso simpel und funktional, wie die des Bestandsbaus. Durch ein "Einfrieren“ des Bestandes in weiß-grau Tönen wird gleichermaßen eine Harmonie aus Alt und Neu hergestellt.
Scheune
Die alte Scheune in eine Veranstaltungslocation umzuwandeln stellte die größte technische Herausforderung dar. Die Anforderungen an Statik/Prüfstatik, Schallschutz, Brandschutz stellten sich als enorm heraus, gerade weil der Bestand sich auf den ersten Blick dazu nicht eignete. Das Fundament musste in Pilgerschritten (zu je 1,25 m) vollkommen erneuert werden. Das Dach wurde auch ein Schallschutzdach ersetzt, in Innenbereich wurden vor die Außenwände neue Schallschutzwände aus Holzbauweise gestellt. Alles Verglasungen und das neue Tor sind Schallschutzverglasungen. Vom Bestand blieb nur eine dünne Außenhaut bestehen, von dem gravierenden Umbauarbeiten nimmt man im Außenbereich kaum etwas wahr. Das neue Innere ist im Gegenteil zur Fachwerkfassade zurückhaltend und neutral gestaltet.
Remise
Im Erdgeschoss der Remise wurde die Pelletsheizung, sowie der Sanitärbereich untergebracht. Im darüberliegenden Geschoss entstand ein großzügiger Spielbereich für Kinder, mit Billardtisch und einer Kletterwand.