Holiday Home, Oostkapelle (NL)

Ganz undogmatisch und mit einer Prise Humor bauten die Architekten Ten Hove ein Ferienhaus im niederländischen Oostkapelle. Maßgeblich für Material- und Formwahl war das schnell wechselnde Nordseewetter: Es brauchte ein Haus, das ein Leben im Freien ermöglicht und das dabei seine Bewohner vor zu kräftigem Wind, Sonne und Regen schützt. In den kälteren Monaten muss es dabei viel Licht und die Wärme der tiefstehenden Sonne ins Haus tragen und ein Feriengefühl auch im Innern ermöglichen. So kamen die Architekten auf die Form: ein begrüntes Pultdach und eine geschlossene Außenwand gen Norden. Gen Süden eine Glasfassade unter einem lang vorgezogenem Dach und darüber eine zur Sonne geneigte Fassade. Für die Konstruktion wählen die Architekten ganz undogmatisch einen Hybrid, und nehmen das Beste einer jeden Konstruktion: Die geschlossene,

wetterschützende Nord- und Ostseite errichten sie aus massiven Mauerwerk und ergänzen nach Süden und Westen filigrane Holzstützen und -träger für weite und offene Räume bis hinaus auf die Terrasse. Das Dach trägt ein Stahltrapezblech, was kostengünstig, schnell montierbar und sehr stabil ist. Den Hybrid sieht man dem Gebäude so allerdings nicht an, denn die Außenwirkung des Gebäudes ist ein eigenes Thema: Die Architekten neigen die äußeren Holzstützen in den rechten Winkel zum Dach und betonen so die Auffaltung in der Kubatur, als hätte man das Dach eines Campers für den Urlaub aufgefaltet. Sie verkleiden die geschlossenen und sehr unterschiedlichen Konstruktionsteile mit ALUCOBOND®-Verbundplatten in Vintage Concrete und vereinheitlichen so die Außenwirkung des Hauses. Die Betonoptik gibt dem Gebäude mehr Stärke und Bodenhaftung und sorgt für den zweiten Hingucker. Ein Betongebäude, mühelos aufgefaltet von streichholzdünnen, geneigten Stützen? Der Betrachter wundert sich, dass etwas so Kleines eine so große Verwirrung stiften kann.