Das Wohnhaus ergänzt als letzter Baustein den Bebauungsplan Renzwiesen / Fellnerstraße (Herman-Areal) in Wangen (Wa77). Auf dem zuvor unbebauten Grundstück (Flurstück 1555/1), das als Grünfläche mit Obstbäumen und Sträuchern genutzt wurde, steht nun ein nachhaltiges und architektonisch prägnantes Holz-Hybrid-Haus.
Das Eckgebäude präsentiert sich nach Nordwesten zur Nähterstraße und zur Privatstraße. Ein teilweise aufgeständertes Erdgeschoss verleiht dem Baukörper Leichtigkeit und schafft eine dezente Verbindung zwischen dem öffentlichen Straßenraum und dem Innenhof der Nachbarschaft.
Die Lage ist durch fußläufig erreichbare Einrichtungen des täglichen Bedarfs, die nahe Stadtbahn in Richtung Stuttgarter Innenstadt sowie die schnelle Anbindung an die Bundesstraße hervorragend erschlossen.
2. Entwurfskonzept
Das Gebäude folgt dem Prinzip eines massiven „Tragwerks-Regals“, in dem die Wohneinheiten in Holzbauweise übereinandergestapelt sind. Daraus entsteht ein fünfgeschossiges Wohnhaus, das städtisches Wohnen mit ökologischer Bauweise verbindet.
Im massiven Unter- und Erdgeschoss befinden sich 8 Kellerabteile, Technikräume, 17 Fahrradstellplätze, eine teiloffene Garage mit 4 Pkw-Stellplätzen sowie 2 weitere Stellplätze im Freien.
Vom 1. Obergeschoss bis zum 2. Dachgeschoss sind sieben Wohneinheiten untergebracht. Zwei der Wohnungen sind barrierefrei nach DIN 18040-2 ausgeführt. Im oberen Geschosse befindet sich es eine Maisonettewohnung, die durch Dachgauben zusätzlichen Wohnraum und hohe Wohnqualität bietet.
3. Wohnen und Grundrisse
Die Wohnungen sind nach einem flexiblen Grundrissprinzip organisiert: Ein offener Allraum wird durch die Nasszelle in Vorder- und Hinterbereich gegliedert. Alle Bäder liegen an der Fassade und sind dadurch mit Tageslicht und natürlicher Belüftung ausgestattet.
Die Dachwohnung verfügt über großzügige Erker, Balkone und Dachgauben sowie interne Treppe und Luftraum, die den Maisonette-Charakter betonen.
4. Konstruktion und Architektur
Das Gebäude ist als Holz-Hybrid-Konstruktion errichtet. Unter- und Erdgeschoss bestehen aus Stahlbeton und bilden das Fundament für den Holzbau. Der Erschließungskern und die Wohnungstrennwände sind ebenfalls in Stahlbeton ausgeführt und übernehmen die Aussteifung.
Ab dem 2. Obergeschoss bestehen die Geschossdecken aus Holz-Beton-Verbunddecken, die sichtbar belassen sind und den Charakter des Holzbaus im Innenraum betonen. Die Außenwände sind aus gedämmten Brettsperrholzelementen gefertigt und mit einer Installationsebene versehen.
5. Fassade und Dach
Das Erdgeschoss ist mit einer WDVS-Fassade verkleidet, während die Obergeschosse eine horizontale Lärchenschalung aus Rhombusleisten tragen. Die großflächigen, bodentiefen Fenster sorgen für viel Tageslicht. Erker- und Balkonfronten sind mit patiniertem Stehfalzblech verkleidet und setzen sich gestalterisch von der Holzfassade ab. Das Satteldach mit 45° Neigung ist ebenfalls mit patiniertem Stehfalzblech gedeckt. Dachfenster und Gauben belichten die Dachgeschosse optimal, während die Entwässerung unsichtbar in die Fassadenebene integriert ist.