Der Holzmarkt Bauer in Bietigheim-Bissingen ist ein Relikt aus vergangener Zeit. Seine Nutzung als Holzmarkt hat ihre Relevanz an diesem Ort verloren. Für eine zukunftsfähige Nachnutzung war es Aufgabe, ihn in ein Haus für Studierende umzuwandeln. Dabei sollte der Stahlbetonsockel erhalten und erweitert werden.
Konzept
Im Entwurf dient der Stahlbetonsockel als Plattform für eine Erweiterung mit einer Gitterkonstruktion aus Holz, in welche die Wohnräume eingesetzt sind. Die Zimmer dienen als raumbildende Elemente und formen durch ihre Anordnung den Gemeinschaftsraum, welcher sie alle verbindet.
Entwurf
Durch eine Tür im Süden wird der große Gemeinschaftsraum im Erdgeschoss erreicht, welcher sich durch offene Atrien und Treppen durch das gesamte Gebäude zieht. Geformt wird der offene Raum durch die Zimmer der Studierenden, welche verteilt in den Obergeschossen sind. Dadurch wird ein enges zusammenleben der Studierenden ermöglicht. Ebenfalls entstehen unterschiedliche Qualitäten in den sich variierenden Bereichen des Gemeinschaftsraums. Von offenen bis hin zu introvertierten Orten für verschiedene Aktivitäten.
Die Zimmer besitzen jeweils zwei Betten, bei dem eines bei Bedarf ausgeklappt werden kann, sowie ein kleines Badezimmer und einen Schreibtisch. Verstärkt wird die offene Gestaltung durch Fenstertüren auf der Südseite mit einem kleinen Austritt an die frische Luft. Die transparente Südseite ermöglicht auch einen hohen Wärmeeintrag im Winter und lässt sich im Sommer verschatten.
Tragsystem
Das Gitter aus quadratischen Feldern bildet das primäre Grundprinzip des Gebäudes. Die regelmäßige und klare Konstruktion bedient sich einem Baukastensystem, welches auf das Wesentliche beschränkt ist. Trotz der Reduktion auf wenige Bauteile, entsteht eine architektonische und räumliche Vielfalt. Des Weiteren waren eine einfache Adaption zusammen mit der nach dem Kreislaufprinzip reversiblen Bauweise grundlegende Entwurfsgedanken.