Im Zentrum dieses 6,5 Hektar großen Areals befindet sich das 550 qm große Eckgrundstück einer privaten Baugruppe.
Die Herausforderung bestand darin, alle Wünsche der verschiedenen Bauherren der Baugruppe SOA 3.2 umzusetzen und gleichzeitig ein sehr ressourcenschonendes, mehrgeschossiges, nachhaltiges Gebäude in einem dicht besiedelten Stadtgebiet zu schaffen.
Das Ergebnis ist der sogenannte Holzbaustein, der seit Juni 2020 das Aalener Stadtoval vervollständigt.
Als reiner Holzbau konzipiert und in Niedrigenergiebauweise ausgeführt, behauptet es sich mit seinen vier Geschossen selbstbewusst gegen die angrenzenden massiven Wohnbauten und strahlt dabei eine natürliche Leichtigkeit aus. Die verwendeten Materialien sind konsequent naturbelassen: Das Treppenhaus mit Aufzugskern ist in einfachem Sichtbeton gehalten, der Holzrahmenbau mit vorgefertigten Wandelementen und sichtbaren Brettstapeldecken umgesetzt. Die feingliedrige, hinterlüftete Fassade aus vorbewitterter Fichte deckt dabei nicht nur die notwendigen Brandschutzelemente ab, sondern bringt gleichzeitig eine spannende Rhythmisierung in die Ansicht des Gebäudes. Holzaluminiumfenster, textile Elemente in Form von Senkrechtmarkisen und Vorhängen in den Loggien sorgen für Sonnen- und Sichtschutz, ermöglichen eine Privatisierung der Freibereiche im Herzen des Innenstadtquartiers und prägen in Kombination mit der Holzschalung den wohnlichen Charakter des Bauwerks.
Mit einem in Sichtbeton monolithisch ausgeführten unbeheizten Untergeschoss, welches die Zubehörräume beinhaltet und in eine mit der Nachbarbebauung gemeinschaftlichen Tiefgarage übergeht, wurde der Dämmperimeter auf ein Minimum reduziert. So gelingt mit einem günstigen Primärenergiefaktor und einer low-tech konzipierten Haustechnik ein ökonomisch und ökologisch sinnvolles KfW 40 Effizienz-Haus mit einer Gebäudehülle auf Passivhausniveau.
Im Inneren des Zweispänners befinden sich acht Wohneinheiten mit einer Größe zwischen 80 und 110 qm, die barrierefrei zugänglich sind. Sie sind alle von drei Seiten belichtet und mit ihren Wohnräumen zu einem geschützten Innenhof ausgerichtet. Dank der flexiblen und offenen Grundrissstruktur der Wohnungen ist ein „durchgängig offenes Wohnen von Ost nach West“ sowie eine dauerhafte, nachhaltige Nutzung der Wohnflächen für alle Altersgruppen möglich. Die Erweiterung des privaten Wohnraums um Gemeinschaftsbereiche wie den angeschlossenen Innenhof schafft Identität und Akzeptanz für den Verzicht auf eigenen Wohnraum und bestrebt eine zukunftsweisende Wohnform – sowohl für Paare, Singles, als auch für Familien und Senioren. Durch die flexible Nutzung der Wohnflächen über alle Altersbereiche hinweg und den gemeinschaftlichen Charakter des Wohnhauses wird eine Durchmischung von verschiedenen Sozial- und Altersstrukturen forciert – ganz im Sinne des neuen, lebendigen Stadtquartiers.
Mit dem Wohnbau „Holzbaustein“ leisten Kayser Architekten einen wichtigen Beitrag zum ressourcenschonenden Bauen und gestalten dabei Innenräume, die modernes Leben in allen Facetten ermöglichen.