Durch einen Bombentreffer im Zweiten Weltkrieg wurde der Bereich des Mittelrisalits an der Spandauer Straße stark zerstört, betroffen war auch der große Hörsaal (201). Nach dem Krieg wurde er mit veränderter Geometrie und Galerieebene wiedererrichtet, der zweite große Hörsaal (202) blieb in der Geometrie erhalten.
Seit 1994 werden in dem Institutsgebäude der Wirtschaftwissenschaftlichen Fakultät von den Hausarchitekten Hüffer.Ramin in Bauabschnitten Teilbereiche des Gebäudes umgebaut und restauriert. Im Rahmen des Konjunkturpaketes II wurden 2009 Mittel für die Instandsetzung der Hörsäle bereitgestellt mit dem Ziel, diese nach aktuellen Standards der Technik auszubauen und Räume mit eigenem Charakter entsprechend der Lage im Gebäude zu schaffen.
Hörsaal 202 befindet sich im 2.OG an der nord-östlichen Gebäudeecke unterhalb des Mansarddachs. Er ist geprägt von dem trapezförmigen Grundriß und der gewölbten Decke.
Es wurde entschieden, unterhalb der bauzeitlichen Stahlkonstruktion des Dachstuhls mit abgehängter Schale aus Betonhohldielen anstelle der nach dem Krieg eingebauten Rabbitz-Decke eine neue abgehängte Decke einzubauen. Die Radien der Decke spiegeln die Radien der ansteigenden Stuhlreihen mit 262 Sitzplätzen wider. Die den Raumeindruck prägenden gebogenen und gestuften Schuppen überspielen zum einen die Asymmetrie des Raumes und ermöglichen zum anderen die Erfüllung der technischen Anforderungen für Be- und Entlüftung, Entrauchung, Schallschutz und Beleuchtung.
Hörsaal 201 im Bereich des Mittelrisalits des Gebäudes mit Galerieebene und insgesamt 326 Sitzplätzen war ursprünglich durch einen Vorbereich von der Straße bis zum Hof erlebbar. Diese Verbindung war durch Nachkriegs-Umbauten unterbrochen und wurde nun wiederhergestellt. Die hohen Fenster- und Türportale betonen die Zweigeschossigkeit.
Der Raum wird gefaßt von an Stirnwänden, Galerie und Decke umlaufenden Holzstäben, hinter denen sich technische Einbauten, Lüftung, akustisch wirksame und variable Projektionsflächen verbergen.