IHK-Neubau kommuniziert Transparenz und Stärke durch viel Glas und Vandersanden-Klinker
Die Entscheidung für die Fassadengestaltung des neuen Verwaltungsgebäudes der hannoverschen IHK fiel auf eine elegante Mischung aus in Aluminium gefassten, bodentiefen Fenstern und den blau-anthrazit-nuancierten Vandersanden-Klinkern „Potsdam“. Die im Strangpressverfahren hergestellten Ziegel haben allein durch ihre scharfe, konturierte Form eine ganz besondere Eleganz und unterstützen dadurch die klare, gradlinige Aussage des siebengeschossigen Gebäudes. „Die Kombination von Glas mit den dunklen Klinkern ist wie ein Ausrufezeichen für das modern geschnittene Hochhaus“, sagt Architektin Jutta Wagner.
Im Mai 2023 wurde das neue, höchst repräsentative Gebäude an die Industrie- und Handelskammer (IHK) Hannover übergeben. Jutta Wagner von der Determann + Wagner Architekten Partnergesellschaft mbB war für die Ausführungsplanung und die Qualitätssicherung verantwortlich. Sie bezeichnet das imponierende, offene Hochhaus als „ein markantes, monolithisches Zeichen, das sich perfekt in das Stadtbild der umliegenden Gebäude einfügt.“
Markanter, monolithischer Bau mit blau-anthrazit-nuancierten Klinkern
Der freistehende, siebenstöckige Hauptsitz der hannoverschen Industrie- und Handelskammer liegt markant im Stadtteil Bult. Seine Fassade aus blau-anthrazitfarbenen Vandersanden-Ziegeln, kombiniert mit den silberfarbenen Glas- und Aluminiumelementen, verleiht dem Gebäude eine würdevolle und gänzlich eigenständige Anmutung. Architektin Wagner, deren Heimweg aus dem Architekturbüro über den Bischofsholer Damm führt, verrät: „Ich freue mich täglich, wenn ich an der IHK vorbeifahre. Das Gebäude ist durch seine attraktive Fassade aus Alu und den dunklen Klinkern ein echter Hingucker. Und bei der Ausführung dieses markanten Wahrzeichens für die regionale Wirtschaft überhaupt involviert gewesen zu sein, macht mich besonders stolz.“ Die insgesamt 104.000 Klinker im NF-Format stellte Vandersanden aus hochwertigem Oberlausitz-Ton mit einem hohen Schieferanteil her. In Kombination mit hohen Brenntemperaturen entsteht so die für Klinker typische geringe Wasseraufnahme.
Zusammenarbeit aller Akteure „ganz wunderbar“
Bei den Anforderungen seitens der IHK, der Planung, und Ausführung sowie der finalen Qualitätssicherung haben alle Akteure Hand in Hand zusammengearbeitet. Bauherr war die bauwo Grundstücksgesellschaft mbH und damit Auftraggeber von Determann + Wagner Architekten. Die IHK ihrerseits beauftragte Maria Pfitzner von pfitzner moorkens architekten.
Für ihren Neubau plante die IHK Hannover ein repräsentatives Verwaltungsgebäude mit 240 Arbeitsplätzen, einem modernen Veranstaltungs- und Tagungsbereich und einem großen Plenarsaal. Die Bruttogrundfläche (BGF) nach DIN 277 beträgt insgesamt 9.270 Quadratmeter, exklusive der Fläche der Tiefgarage für Mitarbeiter und Gäste.
Wagner erinnert sich: „Die Zusammenarbeit mit Kollegin Pfitzner war ganz wunderbar. Wir haben uns immer ganz eng miteinander abgestimmt, um die optimale Nutzung der Gebäudefläche herauszuarbeiten. Pfitzner übersetzte die Anforderungen an die Funktionalität der Räumlichkeiten, so dass wir diese direkt in die Ausführungsplanung integrieren konnten.“
Viel Licht, Transparenz und ein repräsentatives Foyer
Das Erdgeschoss der neuen IHK Hannover besticht durch seine Offenheit. „Das Foyer ist der öffentliche Bereich des IHK-Hauptsitzes“, sagt Architektin Wagner. „Die darüberliegenden Stockwerke lassen sich als halb-öffentliche bis hin zu flexibel nutzbaren Büroflächen charakterisieren. In der ersten Etage finden sich der Tagungsbereich für Prüfungen, Seminare und Schulungen. Darüber im Gebäude liegen die modernen Büros der IHK mit New-Work-Konzepten für den Arbeitsalltag.“
Durch die Verwendung von bodentiefen Fenstern strahlt das Gebäude Transparenz und Offenheit aus – so wie die IHK auch wahrgenommen werden möchte. Zudem sorgen die charakteristischen Fensterflächen für sympathisch lichtdurchflutete Räume.
Maximum an Flexibilität und Langlebigkeit kombiniert mit hohen Nachhaltigkeitsstandards
„Das Gebäude ist ein kleines Hochhaus mit seinen ganz eigenen technischen Herausforderungen“, fährt Wagner fort. „Denn um die obenliegenden Etagen erschließen zu können, planten wir ein innenliegendes Treppenhaus. Das hat besondere technische Ansprüche, Stichwort Brandschutz und diverse weitere baurechtliche Vorgaben. Aber dieser Kern mit Treppenraum und zwei Aufzügen gibt gute Orientierung mit optimierten kurzen Wegen.“
Der IHK-Bau besteht aus Stahlbeton mit weitgehend unterzugslosen Flachdecken und optimierten Stützenstellungen. Für ein Maximum an Flexibilität und Langlebigkeit verwendete das Architekturbüro Determann + Wagner Stahlbetonwände. Für den Ausbau dann in Kombination überwiegend mit Systemtrenn- und Leichtbauwänden. Baubeginn war 2021, die Übergabe an die IHK fand im Mai 2023 statt.
Zudem hat das Architektenteam um Jutta Wagner das Gebäude gemäß des Hannoverschen Niedrigenergiehaus plus-Standards errichtet. Das bedeutet, die Qualität der Gebäudehülle und der Primärenergiebedarf muss die Anforderungen der EnEV 2014 um 15 Prozent unterschreiten. Durch diese hohen Energiesparstandards erhielt der Geschäftssitz der Hannoverschen IHK die Gold-Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB).



