Iller - Wasserkraftwerk AÜW

Keselstraße 14 a, 87435 Kempten / Allgäu

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Becker Architekten


47.7182719 10.3214954 Keselstraße 14 a, 87435 Kempten / Allgäu
Diese Objektpräsentation und die dazugehörenden Fotos wurden der Heinze GmbH im Rahmen des Heinze ArchitektenAWARDs 2011 zur Dokumentation beispielhafter Architektur zur Verfügung gestellt.

Objektkategorie

Industrie- und Gewerbebauten

Objektart

Sonstige Industrie- und Gewerbebauten

Art der Baumaßnahme

Neubau

Datum der Fertigstellung

07.2010

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt
12.208 m³
Nutzfläche
1.335 m²
Grundstücksgröße
2.869 m²

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

OBJEKTBESCHREIBUNG 
Am linken Illerufer wurde als Ersatz für ein altes Kraftwerk aus den 50 er Jahren ein neues, hocheffizientes Wasserkraftwerk, das mit einer Leistung von 10,5 Gigawattstunden (Mio. kWh) ca. 3000 Haushalte jährlich versorgen kann, von einem spezialisierten Ingenieurbüro ausführungsreif geplant. Für das äußere Erscheinungsbild forderten die Genehmigungsbehörden im Nachgang einen Hochbauentwurf, der sich möglichst subtil in das denkmalgeschützte Ensemble der ehemaligen Spinnerei und Weberei (`Rosenau`) und den sensiblen Naturraum der Iller einfügen sollte.

Ausgangspunkt der Entwurfsüberlegungen war die Versinnbildlichung der Wasserdynamik vom beruhigten Einlauf über das Aufwerfen und Hinabstürzen des Wassers im Bereich der Turbinen und das nach der Stromerzeugung wieder der Iller zugeführte Durchlaufwasser. Weitere Bilder lieferten die vom Flusslauf ausgewaschenen Gesteinsformationen in unmittelbarer Nachbarschaft des Kraftwerkstandortes mit Ihren teils bizarren Anmutungen. Die Konzeption sah vor, die beiden Endpunkte Krafthaus (mit Generatoren und Transformator) und Staubalkenwehr (mit Rechenreinigungsanlage) mit einer durchgängigen Gebäudehülle zu verbinden, die ungefähr in der Mitte unter dem historischen Stahlfachwerk - Bogen des Kabelsteges hindurchtaucht und damit als Bestandteil der Abfolge von insgesamt fünf unterschiedlichen Brückenkonstruktionen in Sichtweite vor einem Abriss bewahrt werden konnte.

Das weich geformte, amorphe Hüllvolumen schmiegt sich förmlich über die technisch bedingte Tiefbauanlage mit Ihrer ausgereiften Wasserkrafttechnik und bietet Raum für die vielfältigsten Assoziationen, die von `geschliffener Fluss - Stein` über `eingefrorene Welle` bis zu `gestrandeter Walfisch` reichen können; interessant dabei ist, dass fast jeder Betrachter seine eigene Metapher für das Bauwerk findet.
BESCHREIBUNG DER BESONDERHEITEN 
In unmittelbarer Fortführung des Tiefbaus ist die Stahlbeton - Hülle auf punktuellen Gleitlagern mit einer umlaufenden Horizontalfuge (mit 2 cm) aufgesetzt, um Längenverformungen unabhängig ausgleichen zu können. In Querrichtung stabilisieren Rippenbögen wie Spanten eines umgedrehten Schiffsrumpfes die Konstruktion - die skelettartige Struktur schafft eine spannende Innenraumabfolge, die zwischen kuppelartigen Dimensionen und intimen Ausmaßen pulsiert. Alle technisch notwendigen Öffnungen wurden im Sinne eines homogenen äußeren Gesamterscheinungsbildes so weit wie möglich reduziert, selbst ein bei Verklausung per Autokran komplett herausnehmbares Bauteil aus Leichtbeton geht in der Gesamtform unter.

Die in großen Teilen dreidimensional gekrümmte Stahlbetonschale - innenseitig mit sägerauhen Brettern geschalt und außenseitig mit einer kostengünstigen, bekiesten Spritzbeschichtung versehen - generiert je nach Wetter und Lichteinfall vielfältig changierende Oberflächenreflexionen und lässt das Bauwerk immer wieder anders in Erschienung treten. Auf ökologische Belange wie die Integration einer Fischtreppe wurde ebenso Wert gelegt wie auf eine luft- und körperschallminimierte Ausführung. Die Betriebsbeleuchtung im Kraftwerksinneren sickert nachts über Fugen und Ein- und Auslaufmäuler nach außen und bietet dem Flaneur eine eindruckvolle Inszenierung.

Trotz der Gesamtgröße ist ein sehr differenziertes, dienendes Gebilde entstanden, das sich einerseits an seine Umgebung angleicht, in seiner Ausformulierung jedoch als selbstbewusstes Bauwerk erfahren lässt und Teil einer geplanten `Erlebniswelt Wasserkraft` wird. Für die entsprechende öffentliche Frequentierung sorgt dabei mit Sicherheit der neue durchgängige Geh- und Radweg entlang der Iller, der entlang der ehemaligen Weberei am neuen Kraftwerk entlang führt und im Idealfall einen Impuls für die weitere Zuwendung der Stadt zu ihrem Fluss gibt.

VERBAUTE PRODUKTE



Türen



Innenbeleuchtung

PROJEKTBETEILIGTE FIRMEN UND PERSONEN

Architekt/Planer

Becker Architekten

Beethovenstr. 7

87435 Kempten

Tel. +49 831 5122000

Architektur: Landschaftsarchitekt

Allgäuer Überlandwerk GmbH

Illerstr. 18

87435 Kempten

Tel. +49 831 25210


Architekturfotografie

Brigida González Fotografie

Liststraße 28/1

70180 Stuttgart

Tel. +49 711 64560720

Fachplanung: Tragwerksplanung

RMD Consult, München


Fachplanung: Tragwerksplanung

Konstruktionsgruppe Bauen, Kempten


Fachplanung: Bauphysik

Müller-BBM GmbH

Robert-Koch-Str. 11

82152 Planegg

Tel. +49 89 856020

Fachplanung: Schallschutz, Raumakustik

TIWAG, Innsbruck


Fachplanung: Schallschutz, Raumakustik

Tecum, Kempten


Fachplanung: Brandschutz

IB Reiner Krebs, Dietmannsried

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