Das Projekt wirkt auf den ersten Blick wahrscheinlich sehr normal und unspektakulär.
Der eingesetzte, bzw. dafür entwickelte Beton ist jedoch ein Meilenstein
in der Betontechnologie!
Vor fünf Jahren haben wir bereits ein Haus aus sogenanntem Infraleichtbeton
gebaut, dieses ging durch die Fachpresse mit bis dato unerreichten Werten
hinsichtlich der Dämmeigenschaften. Dieser Infraleichtbeton wurde weiterentwickelt
und kam bei diesem Projekt zum Einsatz. Die Kennwerte sind revolutionär!
Die Außenwände sind monolithische, rein mineralische, diffusionsoffene und
nicht brennbare Sichtbetonwände ohne zusätzliche Wärmedämmung. Der
eingesetzte Sichtbeton erfüllt sowohl die tragende Funktion als auch die Dämmung
des Gebäudes.
Dies wird durch 45 - 50 cm starke Außenwände erreicht. Die Rohdichte diese
Betons beträgt lediglich 570 kg/m³ mit einer Wärmeleitfähigkeit von
0,126 W/(m*K).
Die ressourcenoptimierte Herstellung und selbst der spätere Rückbau trägt
beispielhafte zur Reduktion klimaschädlicher Treibhausgase bei, denn der für
die Außenwände eingesetzte Infraleichtbeton ist zu 100% recyclebar. Die Gesteinskörnung
besteht ausschließlich aus Blähglas, welches aus Recyclingglas
hergestellt wurde. Dieser kann mit konventionellen Methoden zu 100% recycelt
werden.
Da die Außenwände monolithisch hergestellt wurden ist eine sortenreine
Trennung möglich. Die enthaltende Betonstahlbewehrung kann einfach vom
Beton getrennt werden. Der rückgebaute Infraleichtbeton kann wieder als Sekundär-
Rohstoff eingesetzt werden
Die Firma Holcim entwickelte zur Erstellung der Infraleichtbetonbauwerke
ein mobiles Betonwerk, welches vor der Haustüre den Beton anmischt. Somit
wurde nicht nur der geografischen Unabhängigkeit genüge getan, sondern
schließt auch viele logistische sowie störende Abhängigkeiten aus, z.B.
Transportwege vom Betonwerk zur Baustelle. Die Zusammensetzung von Infraleichtbeton liegt somit auf der Baustelle. Dort wird gemischt.