Das denkmalgeschütze Gebäude im Herzen der historischen Freiberger Altstadt überzeugt durch die moderne Gebäudestruktur und Transparenz. Zukunftsweisende und kostenoptiemierende Leitgedanken finden sich im Gebäude der Innovationswerkstatt von phase 10 wieder. Durch die monolithische Bauweise, die Integration von historischen Bauteilen in neue funktionale Konstruktionen sowie den Einsatz von modernen Materialien und Gebäudekomponenten kann ein nachhaltiges und energieeffizientes Gebäude errichtet werden. Diese Symbiose inspiriert die Mitarbeiter von phase 10 bei der Planung anderer Bauwerke innovativ zu denken und die Gebäude von morgen zu entwickeln.
Im Bereich der Gebäudetechnik wurde eine optimale und ressourcenschonende Lösung konzipiert., in dem die Heizwärme durch eine vis-à-vis gelegene Nahwärmeinsel bereitgestellt wird.
Schon im Voraus wurde der Einsatz einer intelligenten Gebäudeautomation zur Steuerung der Heiz-, Licht- und Präsentationtechnik mittels mobilen Geräten geplant und durch den Einsatz der DALI-Technik kostengünstig integriert. Dieses System kann nicht nur Bereich von Neubauten Verbräuche und Nutzungsverhalten analysieren und steuern, sondern kann auch problemlos im Bereich der Sanierung von Bestandsbauten nachgerüstet werden.
Die Auswahl der Baumaterialien für die statische Ertüchtigung des Dachstuhls erfolgte streng nach ökologischen Gedanken. So wurden die historischen Balken nur partiell verschliffen und mit keiner lösungsmittelhaltigen Lasur versehen. Ebenso wurde mit dem neu errichteten Dachstuhl verfahren. Alle Holzbauteile sind hinterlüftet, jedoch nicht der Außenwitterung ausgesetzt. Somit besitzt der Dachstuhl als wesentliches Gestaltungsmerkmal eine herausragende Position in dem Gesamtbild der Architektur.
Baustubstanz im innerstädtischen Kern zu erhalten heißt vor allem, diese bezahlbar zu sanieren. Durch die offene Struktur wurden Kosten für Raumabtrennungen und Gebäudetechnik optimiert. Weiterhin gelang es durch intelligente und preiswerte Systembauteile die benachbarten Giebel mit in das energetische Konzept zu integrieren. Ein gelungener Kompromiss zwischen der Gestaltungssatzung der Stadt Freiberg und der notwendigen Funktionalität bieten auch die elektronisch per app steuerbaren Dachflächenfenster. Diese befinden sich abgewandt von der Hauptstraßenansicht im Hofteil des Gebäudes. Wirksam war auch die Unterstützung aller Mitarbeiter während der Sanierungsphase. So wurden u.a. mehrere work sessions organisiert, in denen z.B. die Mitarbeiter an der Verlegung der Unterdämmung und der Fußbodenheizung beteiligt waren.
Bei der Entwicklung, Planung und Umsetzung des innovativen Gebäudes wurde auf die Einbindung von lokalen Fachfirmen und Unternehmen aus Sachsen geachtet. Der teilweise unter Denkmalschutz stehende Baukörper passt sich harmonisch in das bestehende städtebauliche Gefüge der Freiberger Altstadt ein, übernimmt vorhandene Strukturen und ergänzt und erweitert diese. Der Fassadenausschnitt ist dem „freien Berg“ gleichend und steht traditionell für die freigeistige Entwicklung und strahlt nach außen hin eine Offenheit und Aufgeschlossenheit gegenüber unserer Umwelt aus.
Das lichtdurchflutete Gebäude bietet eine helle freundliche Arbeitsatmosphäre, alle Bereiche sind gut erreichbar und die Möglichkeit des Miteinander bei der Lösung von Planungsaufgaben ist im offenen Büro mustergültig gegeben. Der Sanitätrakt befindet sich ausschließlich im Erdgeschoss, somit Bewegungsabläufe klar definiert und Nutzungen strukturiert. Kostenoptimiert ist der innovative Nahwäreanschluss in Verbindung mit einem Vollwartungsvertrag durch den örtlichen Versorger. Auf die primärseitige Bereitstellung von Warmwasser wurde aus energetischen Gründen verzichtet. Lange Lebensdauer und günstige energiekosten sind durch den Einsatz von hochmodernen Lichtpanells erreicht worden.