Eine neue großzügige Foyerfläche, über die der Hauptzugang zum großen Saal erfolgt, bildet den Schwerpunkt der Inselhallenerweiterung, die Raum für Veranstaltungen mit bis zu 2.000 Personen schafft.
Mit Ausnahme der Dachkonstruktion der Inselhalle aus Stahlfachwerk wurden die Neubaumaßnahmen in massiver Stahlbetonbauweise ausgeführt.
Die bestehenden Oberflächen wurden soweit erforderlich überarbeitet und neue Zugangstüren in die Vertäfelung eingefügt. Die Außenfassade zur Seepromenade wurde komplett entfernt und durch eine neue Holz-Glaskonstruktion als Innenfassade ersetzt. Heller Terrazzoboden und weiße Abhangdecken sorgen sowohl im Foyer und den angrenzenden Konferenzbereichen als auch im Restaurant für eine helle Grundatmosphäre. Ein Gürtel um den bestehenden Saal bietet Raum für Sonderfunktionen wie Bar, Sanitärräume und Künstlergarderoben. Diese Arrondierung des Saals hebt sich durch ihre dunkle, fast schwarz matte Oberfläche stark von der Grundhaltung der neuen Bereiche ab. Ihre Innenflächen wiederum sind mit einem metallischen Anstrich versehen, der die Materialität der Fassade spiegelt.
Auch die integrierte Signaletik trägt maßgeblich zur Wahrnehmung des Ensembles aus Inselhalle und Parkhaus bei. Kennzeichnend sind der spielerische Umgang mit der Aufgabe und die respektvolle Einbindung in das architektonische Konzept, wie beispielsweise die von der Dachgeometrie abgeleitete, neu entwickelte Typographie. Besonders gewürdigt werden die bislang in Lindau vertretenen Nobelpreisträger, die in den schrägen Laibungsflächen des großen Foyer-Oberlichtes mit ihren Namen verewigt sind.
Aufgrund von Bodenkontaminationen und hohen Grundwasserständen am Bodensee war der Bau einer Tiefgarage unter dem Vorplatz der Inselhalle nicht möglich. Die geforderten Stellplätze wurden deshalb in einem direkt am Seeufer gelegenen Parkhaus untergebracht, das somit zum integralen Bestandteil einer räumlichen Neuordnung wird: Es richtet sich, ebenso wie die Inselhalle, auf einen neuen Stadtplatz aus. Darüber hinaus dient es als Anlaufstelle für Bootsanleger und als Feuerwehrstützpunkt.
Die bauliche Rahmung des Platzes und damit die Gesamtwirkung des Ensembles wird gestalterisch überhöht, indem Inselhalle und Parkhaus materialverwandte, ihrer Funktion aber entsprechend variierende Gebäudehüllen erhalten. Vertikal gefaltete und beim Parkhaus zusätzlich perforierte Metalltafeln in Kupfertönen verwandeln die Fassaden in ein flimmerndes Licht- und Schattenspiel.