Intarsien im Stein versinnbildlicht unsere architektonische Idee. Die Burg wurde in ihrem markanten äußeren Erscheinungsbild belassen. Die vorhandene Substanz wurde mit allem gebotenen Respekt vor der Geschichte sanft in zeitgemäße Architektur transformiert und technisch zukunftsfähig gemacht. Die Burgatmosphäre blieb spürbar erhalten. Aus vielen präzise gefügten, wertvollen Einzelteilen entstand wieder ein großes Ganzes. Schlichte Materialität, nur mit Kalk geputzte, wohltemperierte, beeindruckende Wände, Schiefer, Holz in seinen unterschiedlichsten Facetten und der allgegenwärtige Naturstein geben den Räumen ihre eigene Seele. Das Licht ist Teil der Räume. Die Blicke aus den Fenstern von Burg und Tagungszentrum zeigen Häuser im Dialog mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, mit dem Ort Falkenberg und den Menschen. Es sind einmalige Orte entstanden. Ein Weg im Fels, ein Burghof mit Raum für die Menschen, Flure und Brücken, welche Geschichten erzählen, Zimmer in alle Himmelsrichtungen, jedes eine eigene Intarsie, Säle mit Kaminfeuer und Sitzplätzen in den Wänden sowie ein Museum, das sich erinnert und lebt.
Werner Graf von der Schulenburg, Diplomat und Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime, der die Burg in den 1930er Jahren aus Ruinen wieder aufbauen lies, weist den Besuchern den Weg. An vielen signifikanten Stellen sind in der Burg Informationen aus tausend Jahren Burggeschichte aufbereitet und mit Hilfe innovativer, digitaler Freskotechnik direkt auf die Wände aufgetragen.
Die Räume sind spürbar befreit und haben sich zu einer neuen, einheitlichen Identität gefügt, ohne die Geschichte zu vergessen. Ganz im Gegenteil – den Besucher, der die Burganlage von oben über die alte Brücke oder vom Dorf aus über die neue, barrierefreie Aufzug- und Treppenanlage im Inneren des Felsens betritt, erwartet ein informativer Rundgang durch die Kulturburg. Er lernt auf vier Geschoßen die tausendjährige Geschichte der Burg und im neuen Museum das bewegte Leben des Grafen von der Schulenburg kennen. Daneben beherbergen Burg und Konferenzzentrum mehrere Veranstaltungs- und Tagungsräume für bis zu 120 Personen mit moderner Technik und Infrastruktur, ein Museumscafé, einen Biergarten sowie acht Doppelzimmer.