Aufgrund des engen Zeitrahmens stand zu Beginn des Projektes noch kein Betreiber/Nutzer fest. Im Rahmen des Projektes musste also zusammen mit dem Auftraggeber, dem BBR, ein entsprechendes Raum- und Funktionsprogramm durch den Architekten, der als Generalplaner fungierte, entwickelt werden. Zeitgleich mussten die Außenanlagen für die Kita geplant und frühzeitig angelegt werden, um den Wunsch gerecht werden zu können mit der Schlüsselübergabe für das Gebäude auch einen voll funktionsfähigen „grünen“ Garten übergeben zu können.
Gebäudekonzept
Planungsvorgabe für die Interimskita war eine Einrichtung für 20 Kinder im Alter zwischen 0 und 3 Jahren. Hierfür wurden zwei nahezu identische Gruppeneinheiten vorgesehen. Sie bestehen jeweils aus einem großen Gruppenraum sowie einem zuschaltbaren Mehrzweckraum, der auch als Ruheraum genutzt werden kann. Zusätzlich hat jede Gruppe einen eigenen Materialraum und einen Sanitärbereich. Die Garderoben wurden in einem zentralen Erschließungsbereich/Flur angeordnet. Für die Versorgung steht eine Aufwärmküche zur Verfügung. Der Personalraum und ein Büro wurden auf Grund der begrenzten Flächen in einem Raum zusammengefasst. Bei Bedarf können für vertrauliche Elterngespräche zusätzlich Räume im BMF selbst zur Verfügung gestellt werden.
Aufgrund der hohen Immissionen durch den Verkehr wurde die Gebäudekonfiguration so gewählt, dass der Baukörper möglichst in die Länge gestreckt wurde um so einen großen und geschützten Spiel- und Aufenthaltsbereich auf der straßenabgewandten Seite entstehen zu lassen. Die innere Organisation reagiert ebenfalls auf diese Situation. Zur Straße hin befinden sich die schallunempfindlichen Räume wie Sanitärbereiche, Küchen, Büro und Abstellräume. Zum Garten hin befinden sich die Gruppen- und Mehrzweckräume.
Wichtige Punkte für die Verknüpfung von Innen und Außen sind die Eingangssituation von der Straße und der Übergang von den Gruppenräumen bzw. dem Flur in den Garten. Der Eingangsbereich wird über eine vorgelagerte Rampe mit seitlicher Sitzbank als Treff- und Wartebereich barrierefrei erschlossen. Die gesamte Gartenseite erhält eine durchgehende Pergola, die als Sonnen- und Regenschutz einen bespielbaren Zwischenbereich bildet. Zusätzliche Besonderheit bildet ein dreiseitg umschlossener Innenhof/Atrium mit großem Sonnensegel, der mit seinem durchgehenden Holzdeck einen zusätzlichen Raum für vielfältige Aktivitäten eröffnet.
Der Außenbereich der Kita wurde mit einer kleinen „Rennbahn“, einem Sandkasten, einem kleinen Hügel und einem Spielhaus gestaltet.