Die Außenhaut der Kirche wurde über die Jahre bereits saniert, der architektonische Bestand im Innenraum des Gebäudes stammte jedoch zum großen Teil aus den 1950er Jahren. In dieser Zeit war Holzfußboden verlegt und die Kirchenwände mit Holzwolle-Leichtbauplatten (HWL) verkleidet worden. Diese waren mit der Zeit optisch verkommen und entsprachen weder den raumakustischen Voraussetzungen der gegenwärtigen Nutzung als Konzert- und Gottesdienstraum, noch der hinzukommenden Nutzung als Chorraum. Im Turmbereich, der in der ursprünglichen Baukonzeption von Conrad W. Hase noch ungenutzt war, wurden im Zuge des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg Geschosse eingezogen und Räume eingerichtet. Um beide Anforderungen beantworten zu können, wurde dann nach einem Raum-in-Raum-Konzept, ein Volumen in das Mittelschiff der Kirche gesetzt, das als Bühne und Probenraum fungiert. Parallel wurden die Räume in den Türmen für die zusätzliche Nutzung reaktiviert.
Bevor das neue, innovative Raumkonzept für die zukünftige gemeinsame Nutzung der Christuskirche umgesetzt werden konnte, wurden Kirchenraum und Turmzimmer in enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz umfassend saniert. Die Sanierung bezog sich dabei u.a. auf den Fußboden im Altarbereich, in den Seitengängen und im Eingangsportal. Die Kirchenwände und Kuppeln erhielten einen neuen Anstrich sowie Akustikfraktale im Sockelbereich. Zusätzlich wurde die gesamte haustechnische Anlage saniert, was die Einsetzung eines effektiven Heizungssystems sowie die Verbesserung der Wärmedämmung an Fußböden, Fenstern und Dächern beinhaltete. Den originalen Kirchenfenstern wurde eine zweite Fensterebene vorgesetzt, um den zeitgemäßen Schall- und Wärmeschutz zu gewährleisten. Die neue Beleuchtungsanlage und eine geräuschlose Klimatechnik stützen die angenehme Atmosphäre in den neu geschaffenen und gewohnten Räumlichkeiten. Durch die Sanierung konnte die Erhaltung und andauernde Nutzung des stadtbildprägenden Gebäudes gewährleistet werden.
Eine holzverkleidete Tribüne befindet sich nun im Kirchenschiff des denkmalgeschützten Sakralbaus. Sie steigt in 15 Stufen vom Fußboden zur Orgelempore auf sechs Metern Höhe und bietet Platz für 300 Zuschauer. Gleichermaßen kann sie als Bühne verwendet werden. Unter ihr entstand ein zusätzlicher, ca. 160 Quadratmeter großer Probenraum, der rund 100 Sängerinnen und Sängern Platz bietet.
Besondere Vorsicht wurde bei den Säulen walten lassen, die von der Tribüne eingefasst werden, diese bleiben von dem Einbau unberührt. Sie können somit wieder in Originalzustand zurückversetzt werden, sollte die Tribüne zu einem späteren Zeitpunkt zurückgebaut werden.
Als multifunktionales Raumelement gedacht, schafft der freistehende Tribünenkörper neue Wahrnehmungen der neugotischen Raumkomposition. Der Kirchenraum wird nicht, wie gewohnt, über die Mittelachse erschlossen. Vielmehr werden Besucher, die den Bau durch den Haupteingang betreten, links und rechts am Probensaal vorbei geleitet, um so in den kuppelüberspannten Kirchenraum zu gelangen. Der Blick auf Kuppel und Altarraum erschließt sich sukzessive. Ergänzend kann der Bau durch die wiederhergestellten Eingänge der Seitenportale betreten werden. Zur weiteren Klangoptimierung wurden die Kuppeln im Altarbereich noch mit Akustiksegeln ausgestattet.
Der Probenraum unterhalb der Tribüne wird von einer Decke überspannt, die von zweieinhalb auf fünf Meter ansteigt. Seitenwände aus Glaslamellen ermöglichen die Wahrnehmung der Tageslichtverhältnisse und können auf Wunsch geöffnet werden, um vom Hall des darüber liegenden Kirchenraums zu profitieren. Die Raumtemperatur wird unabhängig von den anderen Kirchenräumen geregelt, über eine Lüftungsanlage wird bei Bedarf Frischluft zugeführt. Damit eine ideale Klangqualität eingestellt werden kann, wurden die Wandoberflächen nach akustischen Gesichtspunkten gestaltet.
Links und rechts der Empore wurden in den Turmzimmern noch vier weitere Übungsräume mit ausgeklügelter Akustik und geräuschloser Klimatechnik eingerichtet. Eine moderne Beleuchtungs-anlage sorgt in allen Räumen der Kirche für die passenden Lichtverhältnisse.
Für die Unterstützung des rund 2,1 Millionen Euro teuren Umbaus haben sich zahlreiche Unterstützer gefunden. Neben Stadtkirchenverband, Mädchenchor und Kirchengemeinde, gaben die Wilhelm Hirte Stiftung, Klosterkammer Hannover, Stiftung Niedersachsen, Walter und Charlotte Hamel Stiftung sowie Rut- und- Klaus-Bahlsen-Stiftung stattliche Beträge; das Kultusministerium beteiligte sich an der Ausstattung. Noch nie haben so viele hannoversche Stiftungen gemeinsam ein Projekt unterstützt. Die Nordstädter Kirchengemeinde, der Mädchenchor Hannover sowie Kinder- und Jugendchöre aus aller Welt füllen den Bau seit der Transformation mit neuem Leben.