Der neue, kleine Platz an der Herrengasse schreibt die Geschichte der typischen Abfolge von kleinräumigen Platzgefäßen in Bludenz weiter – der Haupteingang zur neuen Jägerbau Firmenzentrale wird klar definiert. Besucher und Gäste gelangen über den Haupteingang zum Empfangs- und Veranstaltungsbereich mit direkt angebundenem Hofzugang. Die raumhohen Verglasungen dieses gut proportionierten Raumes lassen sich zum Hof ganzflächig öffnen und bieten so Flexibilität für Firmenveranstaltungen aller Art. Die Decke dieses Raumes mit den über 300 Betonausspurrungen verweisen auf die Kompetenz des Unternehmens.
Im 1. und 2. Obergeschoss erstreckt sich eine offene Arbeitswelt auf der alle Abteilungen gleichberechtigt organisiert sind. Der charismatische, offene Innenhof mit den Ellipsen-förmigen Balkonzonen ist das pulsierende, helle Herz des Hauses. Sämtliche halböffentliche Räume wie Besprechungszimmer, und Teeküche und Aufenthaltsbereiche sind direkt dem Hof zugeordnet, während die Büroarbeitsplätze nach außen orientiert sind
Die zwei Turmgeschosse dienen nicht nur der Unterbringung der Geschäftsführung sondern auch dem gemeinschaftlichen Austausch der Belegschaft. Gemeinschaftsküche, Bar und Seminarraum mit Blick über die Stadt erweitern sich über eine Dachterrasse ins Freie die Raum zur Kommunikation und Entspannung bietet. Besucher des Fließengeschäfts gelangen über den ostseitigen Eingang zum flexibel einteilbaren Ausstellungsbereich – dieser Raum überzeugt mit Offenheit und Kommunikation zum Stadtraum.
Die klare Architektursprache und der direkte Ausdruck von Konstruktion und Materialität prägen die einfache und doch stimmungsvolle Semantik der neuen Firmenzentrale. Der rote Sichtbeton der Betonfertigteil - Fassade und Tragstruktur zeugt direkt von den handwerklichen Fertigkeiten der Firma Jäger Bau. Die spezielle Färbigkeit des gegossenen Betons und die mittels Arkaden subtil rhythmisierte Erdgeschosszone findet ihren Ursprung in den historischen Vorbildern der benachbarten Altstadt und interpretiert diese selbstbewusst und zeitgemäß. Die Lamellen der Obergeschosse lassen die Fassade durch ihre spielerische Anordnung je nach Wetter, Licht und Schatten unterschiedlich in Erscheinung treten.
Im Gebäudeinneren verdichtet sich die Strategie des "Edelrohbaus" und die Ausdruckskraft des Massivbaus wird dabei offenkundig. Das strukturell sichtbare Tragwerk aus färbigem, warmem Beton wird ergänzt durch geschliffene Terrazzoböden, Möbelartige Einbauten aus Eichenholz und akustisch wirksame Elemente. Dauerhaftigkeit und Atmosphäre als Grundlage einer zeitgemäßen, aneignungsfähigen Arbeitswelt bilden sich in Materialität und Struktur der Räume ab.